Wenn Ihnen im Frühjahr das große Krabbeln an Ihren Pflanzen die Laune verdirbt, sind meistens Schild- oder Blattläuse dafür verantwortlich. Sie lieben ganz besonders die jungen Triebe und werden sie nicht bekämpft, bleibt von einer hoffnungsvollen Pflanze nicht viel übrig. Es ist ein Irrglaube, dass die Eier der Blattläuse im Winter erfrieren. Die widerstandsfähigen Nachkommen der Läuse stürzen sich sofort nach dem Schlüpfen auf die jungen Blatttriebe und saugen den Saft. Daher heißt es beim ersten Anflug von Frühling, die Pflanzen genau zu betrachten und sofort zu handeln. Es muss nicht die Chemiekeule sein. Es gibt eine Reihe von natürlichen und für die Umwelt unschädlichen Möglichkeiten den Läusen die Tür zu weisen.
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Die Hilfe anderer Pflanzen und natürlichen Fressfeinden
Wer die Möglichkeit hat, muss oft nichts weiter an Mittelchen zusammenbrauen, sondern nimmt ganz einfach die Hilfe der Natur in Anspruch. In Form von Insekten etwa. Wer dafür sorgt, dass sich die natürlichen Fressfeinde der Schildläuse im Garten ansiedeln, kann dabei zusehen, wie sich der Schädling in Luft auflöst. Marienkäfer und Ohrenkneifer lieben Läuse. Zeit für ein Insektenhotel im Garten.
Es gibt Pflanzen, die werden von der Schildlaus gemieden. Lavendel mit seinen ätherischen Ölen gehört dazu und sollte in die Nähe von bedrohten Pflanzen gesetzt werden. Im Gemüsebeet helfen Bohnenkraut und Kapuzinerkresse, den Befall zu verhindern oder zu mildern. Grundsätzlich ist eine gute Mischbepflanzung ein besserer Schutz vor Schädlingen als eine reine Monokultur.
Welche Hausmittel gegen den Befall von Schildläusen eingesetzt werden können
Es sind hier nur natürliche Lösungen aufgezählt. Das soll heißen, ganz ohne Chemie, angerührt und selbst Hand angelegt- Richtige Hausmittel eben.
- Das Erste, was getan werden kann, ist die Läuse mit der Hand abzusammeln. Hat man seine Pflanzen im Frühling immer gut im Blick, kann das bereits schon helfen.
- Bevor die Läuse schlüpfen, kann bereits mit dem Beschnitt begonnen werden. Dies hilft ebenfalls, die Plage zu bekämpfen oder einzudämmen.
- Was auch helfen kann, ist die Pflanze komplett zu wässern. Das geht am besten mit Topfpflanzen. Tauchen Sie die Pflanze als Ganzes in die Wanne oder das Wasserreservoir im Garten. Das ertränkt die Läuse. Die Pflanzen halten das im Allgemeinen gut aus.
Angerührt und angewendet
- der Zwiebelsud: Die Zwiebel in kleine Stücke schneiden und mit Wasser aufkochen, Deckel drauf und auf kleiner Flamme rund 25 Minuten ziehen lassen. Anschließend abkühlen lassen und mit einem Sieb die Zwiebelreste entfernen. Mit einer Sprühflasche die Pflanze gut einsprühen, bis sie tropft.
- der Knoblauchsud: Frischen Knoblauch klein hacken und mit reichlich kochendem Wasser übergießen. Mindestens 30 Minuten stehen lassen und den Knoblauch durch ein Tuch oder feinmaschiges Sieb abseihen. Den Sud reichlich mit der Sprühflasche auftragen.
- Brennesselsud: Es ist etwas zeitaufwendiger den Brennesselsud herzustellen. Man sammelt dazu einen großen Eimer frische Brennnesseln. Den Eimer mit frischem Wasser auffüllen und abgedeckt zwei Tage im Schatten draußen stehen lassen. Anschließend den Sud abgießen und die Pflanzen reichlich damit besprühen.
- Essiglauge: Essig mit Wasser mischen und die Pflanzen damit besprühen.
- Wasser mit Alkohol und Spiritus und Spülmittel: mit einer Mischung von 80% Wasser zu 20% Alkohol, gut geschüttelt und abgefüllt, lässt sich der Befall gut in den Griff bekommen.
Für Zimmerpflanzen etwas Wohlriechendes
- Die Seifenlauge: Diese kommt am wirksamsten bei Läusebefall von Zimmerpflanzen zum Einsatz, da sie relativ geruchsneutral ist, im Gegensatz zu den oben genannten. Wichtig dabei ist, keine Seife mit Duftstoffen zu verwenden, sondern reine Kaliseife oder Kernseife. Diese wird in Wasser so lange gerührt, bis sie sich aufgelöst hat. Der große Vorteil ist, dass man immer wieder kleinere Mengen herstellen kann.
- Oreganosud: Was viele nicht wissen, auch Oregano mögen die Blattläuse nicht. Am besten ist natürlich frisch gezupfter Oregano, man kann aber auch getrockneten nehmen. Entweder 100 Gramm frischer Oregano oder 10 Gramm getrockneter zu 1 Liter kochendem Wasser geben und rund 20 Minuten ziehen lassen.
- Schwarzer Tee: Schildläuse mögen keinen schwarzen Tee. Einfach ganz normal zubereiten und mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Den abgekühlten Tee dann auf die Pflanze spritzen.
- Der Sud aus Farn: Die stark kalihaltige Pflanze ist nicht nur gegen Läuse gut einzusetzen, sondern düngt die Pflanzen auch gleich mit. Für diesen Sud, der eben auch düngt, sammelt man rund 1 Kilogramm für 10 Liter Wasser. Ziehen lassen und einfach verwenden.
- Natron mit Wasser, Alkohol und Öl: Natron mit Wasser vermischen, etwas Alkohol dazu und normales Speiseöl mit etwa 10 Tropfen Zimtöl oder anderen ätherischen Ölen, vermengen und dazugeben. Gut vermischen und aufsprühen.
Ausgefallene Varianten
- Es soll Menschen geben, die die Blattläuse mit Haarspray besprühen und dann abwischen. Wenn es die Pflanze verträgt, warum auch nicht.
- Läuse auf Rosen können mit abgekühltem Kartoffel-Kochwasser davon befreit werden.
Es gibt Mischungen mit seltenen Zutaten
- Sud aus Wermutpflanzen-Tee, der 24 Stunden ziehen muss.
- Ackerschachtelhalm-Jauche, die 24 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht wird und dann zum Gießen noch einmal mit Wasser verdünnt werden muss.
- mit einer Neem-Tinktur aus dem Bioladen, vermischt mit Wasser und täglichem Besprühen der Pflanze, hat die Laus keine Chance.
Die richtige Anwendung für nachhaltigen Erfolg
Es ist wichtig, jedes einzelne Blatt von oben und von unten sowie die Stängel und den Stamm nicht vergessen. Alles ergiebig besprühen. Es nutzt nichts, wenn offene Stellen an der Pflanze zurückbleiben. Eine regelmäßige Kontrolle ist ebenfalls unablässig. Stellen sich keine Erfolge ein, dann nutzt vielleicht ein anderes Mittel.
Fazit:
Schild- und Blattläuse können eine echte Plage sein. Nicht nur draußen im Garten oder auf dem Balkon, sondern auch im Haus auf den geliebten Zimmerpflanzen.
Es ist zur Vorbeugung unablässig, zu jeder Jahreszeit seine Pflanzen auf möglichen Befall hin zu untersuchen. Bevor man zur chemischen Keule greift, gibt es genügend Hausmittel, die regelmäßig angewandt für einen läusefreien Garten und Zimmerbepflanzung sorgen.
Sie halten nicht nur die Pflanzen frei von Befall, sondern sind teilweise echte Düngebomben für guten und gesunden Wuchs. Erst wenn nichts mehr hilft, sollte auf Chemie und nicht natürliche Mittel zurückgegriffen werden.
