Plötzliche Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm – Selbsthilfemöglichkeiten lindern
Ohne Symptome einer Ankündigung können schmerzhafte, unangenehme Wadenkrämpfe auftreten. Die Ursachen dieser verbreiteten Beschwerden sind ebenso vielfältig wie in der Regel harmlos. Dabei kann es sich folgende Auslöser handeln:
- Sportbedingte Überlastungen
- Magnesiummangel
- Unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
- Medikamente
- Stress
Um die Auswirkungen zu reduzieren, können wirksame Selbsthilfemaßnahmen angewendet werden.
INHALTSVERZEICHNIS
Was passiert bei einem Wadenkrampf?
Ein Wadenkrampf kann ohne Vorwarnung zu jeder Zeit auftreten auch während des Nachtschlafs. Die Wadenmuskeln ziehen sich zusammen und verkürzen sich.
Für Sekunden oder Minuten fühlen sie sich erhärtet an. Dabei entstehen im betroffenen Bereich Schmerzen und die Möglichkeit zur Fortbewegung wird stark eingeschränkt.
Was kann dagegen unternommen werden?
Eine Streckung der Wadenmuskulatur durch Anziehen der Zehen in Richtung des Kopfes und ein nach vorne strecken der Ferse kann als erste Maßnahme der Soforthilfe den Schmerzpegel senken. Eine Fülle von Hausmitteln zur Selbstbehandlung bei Wadenkrämpfen steht darüber hinaus den Betroffenen zur Verfügung.(1)
Kommt es außer muskulären Problemen zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln, sollte zur Sicherheit ein Arzt konsultiert werden.
Wirksam lindernde Maßnahmen
Gegen Magnesiummangel, der verstärkt in der Schwangerschaft oder bei extremen körperlichen Belastungen auftreten kann, wirkt ein Magnesiumpräparat. Damit kann der Speicher des wertvollen Mineralstoffes wieder aufgefüllt werden. Sehr schnell wirken kaubare oder lutschbare Präparate, die auch gut für einen Notfall mitgeführt werden können.
Selbst wenn ein Magnesiummangel nicht die Ursache der konkreten Beschwerden darstellt, wirkt Magnesium in jedem Fall entspannend und schmerzlindernd.
Falls dies möglich ist, eventuell auch durch eine anwesende zweite Person, helfen Massagen im Wadenbereich. Dadurch wird die Durchblutung verbessert und die Muskulatur aufgelockert.
Gurkenwasser aus einem Glas mit eingelegten Gurken soll die Krampfdauer und Schmerzintensität bei Wadenkrämpfen spürbar lindern. Die krampflösende Wirkung ist auf den sauren Geschmack zurückzuführen. Dieser hemmt die Intensität der Nervenimpulse und verringert dadurch die Auswirkungen.
Zu den bewährten Hausmitteln zählen Wickel in zahlreichen Versionen
Wadenwickel mit Heilerde oder mit dem Saft aus Weißkohlblättern getränkt lockern und beruhigen den betroffenen Bereich der Wadenmuskulatur. Für eine zeitnahe Linderung sollten diese Substanzen allerdings schnell verfügbar sein.
Kalte Umschläge mit Essigwasser tragen zu einer raschen Schmerzlinderung bei. Meistens befindet sich in einem Haushalt eine Substanz, die als Wickel angebracht werden kann.
Kein Mittel im Haus? In diesem Fall können auch mehrfache Wickel mit heißem Wasser helfen.
Wärme, Kälte oder beides im Wechsel wirken durchblutungsfördernd
Der Fuß des betroffenen Beines sollte falls möglich auf eine kalte Unterlage z. B. kalte Fliesen gestellt werden. Wenn vorhanden, kann auch ein Kühl-Pack auf die Wade gelegt werden.
Die Kälte wirkt krampflösend, da sie die Durchblutung fördert. Dies kann auch durch den mehrfachen Wechsel von Kälte und Wärme beim Duschen erzielt werden.
Eine bessere Durchblutung kann ebenfalls mit Fußbädern erzielt werden. Dazu kann im Wechsel kaltes und warmes Wasser verwendet werden oder ein Fußbad mit einem durchblutungsfördernden, krampflösenden Zusatz angereichert werden.
Alternativ ist auch ein Vollbad zur Linderung der Wadenbeschwerden hilfreich. Ebenso kann ein getränkter Waschlappen oder ein Wärmekissen genutzt werden.
Salben mit natürlichen Wirkstoffen zur Linderung der Beschwerden
Salben mit Arnika, Johanniskraut oder Heublumen verbessern die Durchblutung und wirken schmerzlindernd. (2)
Möglichkeiten zur Vorbeugung nutzen
Eine magnesiumreiche Ernährung beugt einem Magnesiummangel als Auslöser für Wadenkrämpfe vor. Als besonders magnesiumhaltige gelten folgende Lebensmittel:
- Haferflocken
- Bananen
- Nüsse, Mandeln
- Sonnenblumenkerne
- Grünes Gemüse
- Vollkornreis (3)
Ursachen von Wadenkrämpfen können mit einfachen Mittel verhindern werden:
- Gegen Wadenprobleme aufgrund vermeidbarer Belastungen kann ebenfalls etwas unternommen werden. Um die Belastung der Wadenmuskulatur bei längeren Wanderstrecken zu reduzieren, empfehlen sich Wanderstöcke. Damit kann die insbesondere die Belastung der Waden beim Bergabgehen reduziert werden.
- Wadenkrämpfe können durch falsche Sitzhaltungen oder Schuhe ausgelöst werden. Korrekturen können das Problem zuverlässig beheben.
- Ausreichende Trinkmengen, vorzugsweise Mineralwasser, beugen insbesondere bei hohen Temperaturen und starken körperlichen Belastungen einem Flüssigkeitsdefizit als Grund für Wadenprobleme vor.
- Unnötigen Stress reduzieren und ausreichend bewegen
- Selbst verursachter Termindruck mit zu viel Arbeit verursacht Stress. Dadurch werden übermäßige Nährstoffe zur Energieaufwendung verbraucht. Ein gut strukturierter Alltag mit Zeit für Bewegung verringert die Gefahr von Wadenkrämpfen.
- Verschiedene Teesorten sind als Schutz vor Wadenkrämpfen geeignet
- Die vorteilhaften Eigenschaften einiger Teesorten wie Rosmarin-, Lavendel und Pfefferminze sowie Zitronenmelisse können auf Dauer das Risiko von Wadenkrämpfen verringern.
- Ein gestörtes Gleichgewicht im Elektrolythaushalt durch starkes Schwitzen kann durch isotonische Getränke wieder ausgeglichen werden, um eine Verkrampfung der Waden zu vermeiden
- Kurze Gymnastik nach dem Zähneputzen zahlt sich aus
- Ein optimierter Blutfluss kann auch durch tägliche gymnastische Übungen kurz nach dem Aufstehen erzielt werden. Dazu können bereits wenige kurze Übungen ausreichend sein.
- Gefahrenreduzierung durch Genussmittelverzicht
- Wadenkrämpfe können auch als Folge von übermäßigem Alkoholgenuss auftreten. Das Weglassen oder eine deutliche Reduzierung dieses Genussgiftes wirkt zukünftigen Krämpfen entgegen. Gleiches gilt für Nikotin. (4)
Fazit
Wadenkrämpfe treten weit verbreitet auf und stellen sich in den meisten Fällen nicht als Anzeichen für eine Erkrankung dar. Um die unangenehmen Beschwerden schnell wieder loszuwerden, bestehen verschiedene Möglichkeiten der Selbsthilfe. Damit kann in der Regel eine schmerzlindernde, krampflösende Wirkung erzielt werden.
Bei häufigen, langandauernden Wadenkrämpfen mit Begleiterscheinungen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären. Neben akuten Behandlungsmöglichkeiten in Eigenregie bestehen außerdem zahlreiche Vorsorge-Chancen, um die ärgerlichen Attacken im Wadenbereich erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Quellen
- Sources of Magnesium- National Institute of Health.
- Stretching before sleep reduces the frequency and severity of nocturnal leg cramps in older adults: a randomised trial- Joannes M, Journal of Physiotherapy Volume 58, Issue 1, March 2012.
- Topical Effects of Artemisia Absinthium Ointment and Liniment in Comparison with Piroxicam Gel in Patients with Knee Joint Osteoarthritis: A Randomized Double-Blind Controlled Trial – Zahra Basiri, ran J Med Sci. 2017 Nov.
- Interrelations between Pain and Alcohol: An Integrative Review- Emily L. Zale, Clin Psychol Rev. 2015 Apr.
