Krebs – kaum eine Krankheit ist so berüchtigt und gefürchtet, und das zu Recht. Denn leider ist das Leiden eine der häufigsten Todesursachen weltweit – Tendenz steigend. Wenn man selbst oder ein Angehöriger diese Diagnose erhalten hat, ist der Schock dann zunächst einmal groß. Aber auch, wenn man gesund ist, versucht man eigentlich alles, zu verhindern, eines Tages Opfer zu werden. Dementsprechend hoch ist das Interesse an Mitteln, die versprechen, die Krankheit vertreiben oder verhindern zu können. Eine Substanz, die in vielen Kreisen dabei häufig genannt wird, ist Hanföl. Doch was hat es damit auf sich. Hilft Hanföl wirklich gegen Krebs?
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Eine tückische Krankheit
Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehört Krebs weltweit zu den häufigsten Todesursachen: Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass jährlich etwa 9 Millionen Menschen aufgrund eines Krebsleidens sterben. Aufgrund der in Industrieländern immer höher werdenden Lebenserwartung und dem Bevölkerungswachstum in vielen Erdteilen wird erwartet, dass diese Zahl in den kommenden Jahren noch einmal steigen wird.
Krebs ist ein sehr kompliziertes Thema, denn es gibt sehr viele Varianten der Krankheit, die praktisch in allen Körperregionen auftreten können. Dementsprechend ist es praktisch unmöglich, allgemeine Tipps zur Vorbeugung oder Behandlung des Leidens zu geben. Grundsätzlich gilt jedoch: Viele Krebserkrankungen könnten im Vorfeld vereitelt werden. Mit einem gesunden Ernährungsstil, viel Sport und dem Verzicht auf Laster wie Nikotin und Alkohol könnten, so Schätzungen der WHO, etwa 30 bis 50 Prozent aller Krankheitsbilder vorgebeugt werden.
Wer dennoch erkrankt ist, dem hilft dies allerdings leider nicht weiter. Und auch wer Angst hat, später vielleicht zu erkranken, kann mit einer solchen Situation nur begrenzt etwas anfangen. Deshalb schwören viele auf ganz besondere Mittel, wie z.B. Hanföl.
Hanföl: Vielversprechend, aber kein Wundermittel
Doch eines vorneweg: Krebs ist eine ernsthafte Krankheit. Kein Mittel der Welt, schon gar nicht ein Naturmittel, ist von der Medizin als wirksame Heilungsmethode anerkannt. Wenn Sie also auf eine bestimmte Substanz als Allheilmittel gegen Krebs setzen, spielen Sie mit ihrem Leben. Eine Krebserkrankung lässt sich eigentlich nur von medizinischen Fachleuten angemessen behandeln.
Glücklicherweise ist die onkologische Forschung, die für die Entwicklung krebsbekämpfender Mittel zuständig ist, sehr engagiert: Es gibt wohl kaum eine medizinische Richtung, in die mehr investiert wird als in die Krebsbekämpfung. Und dabei werden auch natürliche Behandlungsmethoden ausgiebig untersucht.
Eine davon ist Hanföl. In manchen alternativmedizinischen Kreisen wird es geradezu als Allheilmittel gegen Krebs angepriesen. Doch leider muss ich Sie enttäuschen: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Hanföl eine Krebskrankheit vollständig heilen könnte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es nicht bei der Vorbeugung und auch bei der Behandlung hilfreich sein könnte.
In diesem Artikel vergleiche ich die effektivsten Hanföle.
Präventive Wirkung als Antioxidans
Denn bei der frühzeitigen Prävention von Tumorbildungen kann Hanföl durchaus eingesetzt werden: Wie andere Pflanzenöle auch hat es nämlich ein großes antioxidatives Potential. Besonders das reichlich enthaltene Vitamin E sorgt hierfür.
Und als Antioxidationsmittel hilft Hanföl so nicht nur dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, sondern schützt auch die Zellen. Dies kann, wie wissenschaftliche Studien nahelegen, dazu führen, dass Tumorbildungen unterbleiben.
Als Radikalfänger lässt sich Hanföl also sehr gut nutzen. Idealerweise sollten Sie hierfür etwa 1 bis 3 Teelöffel täglich zu sich nehmen. Für eine optimale Wirkung ist es allerdings empfehlenswert, das Öl in Verbindung mit anderen Antioxidantien, z.B. Vitamin C haltigen Lebensmitteln, einzunehmen.
Hanföl in der Krebsbehandlung
In der Krebstherapie, also bei der Behandlung von akuten Erkrankungen, steckt die Erforschung von Hanföl noch in den Kinderschuhen. Es gibt also noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Wirkung oder gar Medikamente, die Hanföl enthalten und für die Krebsbehandlung zugelassen wurden. Es gibt aber Ergebnisse von frühen Forschungs- und Erprobungsprojekten, die nahelegen, dass Hanföl durchaus einen therapeutischen Effekt haben kann.
Dabei wird insbesondere CBD Öl erforscht. Dabei handelt es sich um Hanfsamenöl, das mit Cannabidiol, einem weitgehend rauschfreien und legal erhältlichen Nebenprodukt der Hanfpflanze angereichert ist. Als Nahrungsergänzungsmittel ist CBD Öl auch frei erhältlich.
Potentielle Wirkung gegen Tumorzellen
Besonders interessant ist hier ein Forschungsprojekt, das Rostocker Pharmakologen betreiben. Sie haben nämlich herausgefunden, dass Cannabinoide wie Cannabidiol dazu beitragen können, Tumorzellen sozusagen zum Platzen zu bringen.
Denn bei der Behandlung von besonders aggressiven Krebsarten – die Forscher konzentrierten sich dabei auf Lungen- und Gebärmutterhalskrebserkrankungen – stellte sich heraus, dass Cannabinoide im Zusammenspiel mit dem körpereigenen Protein TIMP-1 dazu beitrugen, Tumorzellen zu zerstören und die Verbreitung der Krankheit zumindest zu verlangsamen.
Eine erste vielversprechende Nachricht also, jedoch bedeutet dies leider nicht, dass man Hanföl schon jetzt als Krebsmittel feiern könnte. Denn eine wissenschaftlich bestätigte Therapie liegt noch in weiter Ferne, hierfür sind noch viele großflächige klinische Studien notwendig.
Nutzung gegen Nebenwirkungen der Krebsbehandlung
Während der Nutzen von cannabinoidhaltigem Hanföl zur Bekämpfung von Krebsbehandlungen noch vielversprechend, aber relativ unklar ist, ist die Medizin bei einem anderen Aspekt schon weiter.
Denn traditionelle und bewährte Behandlungsmethoden wie Strahlen- und Chemotherapie sind leider mit sehr starken Nebenwirkungen verbunden: Fast alle Patienten leiden so unter Schmerzen und insbesondere Übelkeitsgefühlen.
Und um diese Symptome zu lindern, werden mittlerweile häufig Cannabinoide eingesetzt. Denn diese docken direkt an die Cannabinoidrezeptoren des Nervensystems an und helfen dabei nicht nur gegen neuropathische Schmerzen, auch Würgereflexe, Brechreiz und Übelkeitssymptome können so zumindest gelindert werden.
Für viele Krebspatienten ist dies eine große Erleichterung, da die Nebenwirkungen der Therapie manchmal den geschwächten Körper noch stärker in Mitleidenschaft ziehen als die Krankheit selbst. Dies bedeutet jedoch auf keinen Fall, dass eine derartige Form der Schmerztherapie eine anerkannte Krebsbehandlung ersetzen könnte.
Fazit
Krebs ist eine heimtückische Krankheit, die in vielen Fällen leider auch die moderne Medizin an ihre Grenzen stoßen lässt. Es verwundert also nicht, dass Forscher alternative Behandlungsoptionen prüfen und Betroffene an vielversprechenden Neuigkeiten sehr interessiert sind. Hanföl kann aufgrund seiner antioxidativen Wirkung bei gesunden Menschen dazu beitragen, die Zellen zu stärken und somit Tumorbildungen vorzubeugen. Cannabinoidhaltiges CBD Hanföl wird schon zur Begleitung von Chemotherapien genutzt und wird immer mehr auch Gegenstand der onkologischen Forschung. Dies mag alles vielversprechend klingen, doch eines sollte klar sein: Hanföl kann keine medizinische Behandlung ersetzen, denn ein Wundermittel ist es leider nicht.
Quellen
- Yu, LL u.a. (2005): Antioxidant properties of cold-pressed black caraway, carrot, cranberry, and hemp seed oils. Food Chemistry 91 (4), 723-729.
- Ramer, R. u.a. (2008): Inhibition of cancer cell invasion by cannabinoids via increased expression of tissue inhibitor of matrix metalloproteinases-1. Journal of the National Cancer Institute 100, (1,2), 59–69.
- Fowler, CJ (2015): Delta9-tetrahydrocannabinol and cannabidiol as potential curative agents for cancer: A critical examination of the preclinical literature. Clinical Pharmacology & Therapeutics 97, 587-596.
- Mechoulam, R. u.a. (2001): The cannabinoids: An overview. Therapeutic implications in vomiting and nausea after cancer chemotherapy, in appetite promotion, in multiple sclerosis and in neuroprotection. Pain Research and Management 6 (2), 67-73.
Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Ihren Arzt zu Rate.
