Gesundheit

Behandlung von Neurodermitis mit Nachtkerzenöl

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Gehören Sie auch zu den vielen Millionen Menschen, die mehr oder weniger regelmäßig unter Neurodermitis leiden? Dann wissen Sie, wie schwierig es ist, mit der Krankheit umzugehen. Obwohl sie nicht lebensbedrohlich ist, kann sie sehr belastend sein und sogar zu Komplikationen wie Narben und Entzündungen führen. Besonders in akuten Phasen möchte man daher alles tun, um die Symptome zu lindern. Nachtkerzenöl ist ein pflanzliches Mittel, das oft auch zur Behandlung von Neurodermitis eingesetzt wird. Wir erklären Ihnen, wie Nachtkerzenöl gegen Neurodermitis wirken kann und wie Sie das Öl einsetzen können, um Ihre Symptome zu lindern.

 

Wie kommt es zu Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine Volkskrankheit: Es wird davon ausgegangen, dass in Deutschland mehr als 3 Millionen Menschen regelmäßig mit dem auch als atopisches Ekzem bekannten Leiden zu tun haben. Die Symptome treten dabei unterschiedlich häufig auf: Einige haben nur sehr selten mit Neurodermitis zu tun, andere wiederum leiden fast täglich darunter.

 

Vergleichsweise harmlos, aber lästig und belastend

Als Hautkrankheit ist Neurodermitis vergleichsweise harmlos. Dies bedeutet aber nicht, dass man nichts dagegen tun sollte, denn die Symptome sind nicht nur lästig, sondern können auch schmerzhaft sein und die Psyche der Betroffenen belasten. So kommt es bei Neurodermitis häufig zu Symptomen wie:

  • trockener Haut
  • gerötete Haut
  • mehr oder weniger stark ausgeprägter Juckreiz, die Betroffenen fangen an, sich zu kratzen
  • verknöcherte Haut, die Struktur wird grober.

Neurodermitis Hausmittel

Die Folgen dieser Symptome sind nicht nur ästhetischer Natur: Der Juckreiz kann aufgrund des Kratzens schnell zu Kratzspuren, Wunden, Entzündungen und längerfristig auch zu einer Narbenbildung führen. Über einen längeren Zeitraum hinweg können ständige Entzündungen auch chronische Ekzeme verursachen.

Auch die psychischen Effekte der Krankheit sollten nicht unterschätzt werden: Viele Betroffene fühlen sich unattraktiv und gehen dementsprechend sozialen Kontakten aus dem Weg. Viele, die auf einen Erkrankten treffen, vermuten außerdem, dass der Betroffene unter einer ansteckenden Hautkrankheit leidet. Obwohl Neurodermitis keinesfalls ansteckend ist, kann eine derartige Reaktion zu einer weiteren sozialen Vereinsamung führen.

Genaue Ursache unbekannt

Bei einer derartig häufig auftretenden Krankheit wie Neurodermitis vermutet man eigentlich, dass sie ausreichend erforscht ist. Leider ist dies nicht der Fall, die Wissenschaft weiß immer noch nicht genau, was die Krankheit oder deren Ausbruch verursacht.

Gängige wissenschaftliche Theorien gehen aber davon aus, dass genetische Faktoren eine große Rolle bei der Krankheit spielen. Im Zentrum stehen dabei Enzymmängel, die zur Folge haben, dass die Haut nicht in der Lage ist, ihre natürliche Barrierefunktion vollständig zu erfüllen. Die Haut wird so anfälliger für Trockenheit und Entzündungen.

Eines der Enzyme, die bei Betroffenen nach gängigen Theorien nicht ausreichend vorhanden sind, ist das sogenannte Delta-6 Desaturase Enzym. Dieses ist eigentlich besonders für den Fettstoffwechsel wichtig, ein Mangel kann zu regelmäßigen Entzündungen führen.

 

Krankheit verläuft schubweise

Neurodermitis verläuft bei jedem Betroffenen anders. Nur in den seltensten Fällen treten die Symptome dauerhaft auf. Vielmehr verläuft die Krankheit in Schüben, die immer wieder auftreten können. Besonders Kinder leiden dabei häufig unter neurodermitischen Phasen. Glücklicherweise werden diese aber oftmals mit zunehmendem Lebensalter seltener. So gibt es viele Menschen, die, obwohl sie als Kinder häufig unter Hautproblemen gelitten haben, nach der Pubertät fast beschwerdefrei sind.

Dennoch gilt: Ein Neurodermitisschub kann immer wieder kommen. Besonders Faktoren, die das Immunsystem auf die Probe stellen, so z.B. Stress, eine schlechte Ernährung, Allergien oder Hormonumstellungen, werden oft mit Symptomen der Krankheit in Verbindung gebracht.

 

Symptome können gelindert werden

Im medizinischen Sinne ist Neurodermitis nicht heilbar. Dies bedeutet, dass die genetisch bedingten Ursachen der Krankheit niemals ganz verschwinden können. Doch dies bedeutet nicht, dass man den Schüben schutzlos ausgeliefert ist. Es ist nämlich möglich, die Symptome eines Krankheitsausbruchs so zu lindern, dass die Beschwerden und auch die Dauer eines Schubes deutlich zurückgehen. Ein sehr bewährtes Mittel hierfür ist Nachtkerzenöl.

Mit Nachtkerzenöl Neurodermitis lindernMIT NACHTKERZENÖL NEURODERMITIS LINDERN

Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist aber schon seit Jahrhunderten auch in Europa beheimatet. Als Zierpflanze ist sie sehr häufig in Gärten und Parks anzutreffen. Seit geraumer Zeit wird sie aber auch als Heilpflanze genutzt.

 

Reich an Omega 6 Fettsäuren

Denn die Samen der Nachtkerze haben eine besondere Eigenschaft: Sie enthalten sehr viel Gamma-Linolensäure. Diese dreifach ungesättigte Omega 6 Fettsäure wird normalerweise vom Körper selbst synthetisiert, wenn er Nahrung verarbeitet, die viel Linolensäure enthält. Sie ist besonders für die Prävention und Linderung von Entzündungen wichtig. Wissenschaftliche Beobachtungen kommen dabei zu dem Schluss, dass sie eine zentrale Rolle bei der Barrierefunktion der Haut spielt.

Doch nicht jeder Körper ist in der Lage, diese Fettsäuren selber zu produzieren. Nach den gängigen Theorien ist der Körper von Neurodermitispatienten aufgrund des angeborenen Enzymmangels nicht in der Lage, selber ausreichend Omega 6 Fettsäuren zu synthetisieren.

Dies kann aber zumindest teilweise ausgeglichen werden, indem man dem Körper “fertige” Gamma-Linolensäure zuführt. Zu Öl verarbeitet können die Samen der Nachtkerze genau dieses Ziel erreichen.

Anwendung von Nachtkerzenöl gegen Neurodermitis

Nachtkerzenöl kann sowohl innerlich eingenommen als auch äußerlich angewendet werden. Besonders verbreitet ist die Nutzung als

Regelmäßige Einnahme wichtig

Damit Nachtkerzenöl gegen Neurodermitis wirken kann, ist es notwendig, es regelmäßig einzunehmen. Nur über einen längeren Zeitraum hinweg kann der Körper einen Gamma-Linolensäure-Vorrat aufbauen, der dann wiederum Entzündungen hemmt.

Wenn Sie unter Neurodermitis leiden, sollten Sie sich also täglich mit Nachtkerzenöl behandeln. Bei innerer Einnahme sollte die Tagesdosis dabei um die 3000 Milligramm betragen, idealerweise über den Tag verteilt, also z.B. zu den Mahlzeiten.

Die unterschiedlichen Darreichungsformen haben dabei sowohl Vor- als auch Nachteile:

Pures Nachtkerzenöl

Pures Nachtkerzenöl ist in Flaschen erhältlich und enthält reines Öl. Es hat zwei Vorteile: Einerseits kann man es sowohl äußerlich als auch innerlich nutzen. Andererseits kann man es sehr frei dosieren, so dass man seinen täglichen Bedarf ohne Probleme stillen kann.

Allerdings hat derartiges Öl auch Nachteile: Zum einen ist der Geschmack von Nachtkerzenöl vergleichsweise streng und gewöhnungsbedürftig. Außerdem ist pures Öl nur relativ kurze Zeit haltbar, so dass es bei einer großen Flasche schnell ranzig werden kann.

 

Nachtkerzenöl Kapseln

Für die innere Einnahme besser geeignet und daher auch beliebter sind Nachtkerzenöl Kapseln. Aufgrund der schützenden Kapselhülle sind diese geschmacks- und geruchsneutral und können daher ohne Probleme mit einem Glas Wasser heruntergeschluckt werden. Da alle Kapseln einer Packung denselben Inhalt haben, ist es einfach, sie gleichmäßig zu dosieren, um seinen Tagesbedarf an Nachtkerzenöl zu decken.

Nachtkerzenöl Kapseln haben eigentlich nur einen kleineren Nachteil: Man kann sie nur innerlich anwenden, für das zusätzliche Auftragen auf die Haut ist ein weiteres Präparat notwendig.

 

Nachtkerzenöl direkt auf die Haut auftragen: Hautöl und Cremes

Zum direkten Auftragen auf die Haut gibt es verschiedene Präparate mit Nachtkerzenöl als Inhaltsstoff, z.B. Hautöle und Cremes. Diese ziehen direkt in die Haut ein und versorgen sie so direkt mit Gamma-Linolensäure. Besonders bei akuter Neurodermitis können sie dazu beitragen, die Körperabwehr zu stärken und Symptome schneller zu lindern.

Für eine dauerhafte Versorgung des Körpers mit Gamma-Linolensäure ist es allerdings sinnvoller, Nachtkerzenöl innerlich einzunehmen und ein Hautöl bzw. eine Creme als Ergänzung zu nutzen.

 

Weitere Methoden, wie Sie Neurodermitis bekämpfen können zeigt Ihnen unser Artikel “15 Hausmittel gegen Neurodermitis“.

Nachtkerzenöl gegen Neurodermitis – Fazit

Obwohl Neurodermitis ohne Zweifel eine Volkskrankheit ist, ist sie erstaunlich wenig erforscht. Vermutungen gehen aber klar in die Richtung, dass genetische Faktoren wie ein Enzymmangel, der die Fettsäuresynthese der Betroffenen hemmt, hauptverantwortlich für die Hautprobleme sind. In der Praxis erweist Nachtkerzenöl dabei vielen Neurodermitispatienten gute Dienste: Es enthält viel Gamma-Linolensäure, die vom Körper aufgenommen wird, so dass Entzündungen besser gehemmt werden.

Sowohl äußerlich angewendet als auch innerlich eingenommen kann das Öl so Neurodermitisschübe deutlich verkürzen und lindern. Haben Sie oder jemand, der Ihnen nahe steht, auch regelmäßig mit Neurodermitis zu tun? Haben Sie vielleicht schon Nachtkerzenöl ausprobiert, um die Symptome zu lindern? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns einen Kommentar schreiben würden, in dem Sie Ihre Praxiserfahrungen schildern.

Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Ihren Arzt zu Rate.

Behandlung von Neurodermitis mit Nachtkerzenöl

About Icko Gjorgoski

Hallo Ich bin Icko und Ich bin Professor an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik, Ss. Cyril and Methodius University in Skopje, Mazedonien seit 36 Jahren. Ich habe Physiologie und Immunologie gelehrt. Meine Forschung liegt im Bereich der Immunologie, mit einem Schwerpunkt auf den Molekulare Immunologie. Ich habe mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten verfasst oder mitverfasst. Ich hoffe, Ihnen gefällt mein Blog. Für Informationen zu den Themen stehe ich Ihnen gerne unter [email protected] zur Verfügung.

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