Gastbeitrag von Jasmin – In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Tomaten und Tomatenprodukten wie z.B. Ketchup jährlich bei ca. 25 Kilogramm. Die Tomate stellt selbst Broccoli, Paprika und Möhren in den Schatten: Sie gehört zu dem am meist gekauften Gemüse. Aber sind Tomaten gesund? Und wenn ja, welche Inhaltsstoffe macht sie so wertvoll?
Der grüne Teil der Tomate ist giftig: Mythos oder Wahrheit?
Oft hast du vielleicht schon einmal gehört, dass der Stielansatz der Tomaten giftig sein soll – Und man ihn deshalb entfernen sollte. Das ist korrekt: Im Stielansatz der Tomate und auch in allen anderen grünen Teilen, wenn die Tomaten noch nicht richtig ausgereift ist, ist der ‘Solanin’ enthalten. Er kann in größeren Mengen zu Übelkeit und Erbrechen führen. Allerdings müsste man dafür schon mehrere hundert Gramm zu sich nehmen, um diesen negativen Effekt auszulösen.
Wie gesund sind Tomaten nun wirklich?
Abgesehen vom Solanin, enthält die Tomate viele weitere Inhaltsstoffe, die ganz und gar nicht giftig sind. Im Gegenteil – Hier ein Überblick über alle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und welchen positiven Effekt sie auf deinen Körper haben (bezogen auf 100 gr. rohe Tomaten):
Tomaten…
- … -Bestandteile Prozentual: Ca. 95% Wasser, 3% Kohlenhydrate, 1 % Protein und nur 0,2% Fett.
- ….als Vitamin C Lieferanten: Sie decken bereits ein Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin C, welches unter Anderem nützlich ist, um Erkältungen vorzubeugen.
- …enthalten das potenteste Antioxidanz: Den roten Farbstoff Lycopin. Es neutralisiert freie Sauerstoffradikale im Körper, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen. Lycopin kann sogar unterstützend wirken bei der Rückbildung von Tumoren.
- …versorgen den Körper mit wichtigem Kalium: Ca. 300 Milligramm liefern 100 Gramm Tomaten. Das deckt zwar nicht den Tagesbedarf von ca. 2 Gramm, ist aber schon mal Eine gute Quelle: Denn Kalium kann chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Nierensteinen vorbeugen.
- …Erzeugen im Körper bei der Nahrungsaufnahme durch Vitamin B1 das biogene Amin Tyramin: Es hebt den Blutzuckerspiegel und verbessert somit Laune und Stimmung.
Tomaten enthalten in geringen Mengen noch mehr hilfreiche Inhaltsstoffe
- Vitamin B2 – Das Wachstumsvitamin
- Vitamin B3 – Unterstützt den Stoffwechsel
- Pro-Vitamin A – Es stärk Haut, Haare und Nägel
- Kalzium und Phosphor – Wichtig für Knochen und Zähne
- Eisen – Bringt Energie und beugt Müdigkeit vor
- Magnesium -Beugt Nervösität vor, hilft und beugt bei Muskelkrämpfen vor und kann sogar Kopfschmerzen verhindern
- Zink – Prävention bei Erkältungskrankheiten
Fazit: Sind Tomaten gesund? Definitiv! Sie können bei regelmäßigem Verzehr helfen, einer Vielzahl von Krankheiten vorzubeugen und noch dazu die allgemeine Befindlichkeit positiv beeinflussen. Die Tomate kann man durchaus auch als Stimmungsaufheller bezeichnen – Nicht umsonst ist zum Beispiel der Tomatensaft in Flugzeugen so beliebt: Er hilft bei Übelkeit wie auch beim Kater am Morgen danach und wirkt sich positiv auf den Wasserhaushalt des Körpers aus. Man fühlt sich einfach besser.
Tomatenvielfalt – Im Supermarkt nur begrenzt
Die größte Menge des Pro-Kopf-Verbrauchs geht über die Ladentheken im Supermarkt. Hier gibts Fleischtomaten, Romatomaten und die allseits beliebte Cocktailtomate.
Was es allerdings nicht gibt, sind besonders nährstoffreiche oder ausgefallene Sorten, wie zum Beispiel eine besonders Lycopin-gehaltvolle Tomate, oder orangene und lilafarbene Tomaten mit einem außergewöhnlichem Geschmackserlebnis. Bio-Tomaten gibt es ebenfalls selten zu finden, und wenn, dann zu einem Preis, den viele nicht immer bezahlen wollen oder können.
Alternativen finden – Früher waren es vorwiegend Eltern oder Großeltern, die noch selber Gemüse angebaut haben – Heute hat sich einiges geändert. Der Eigenanbau von Tomaten ist im Aufwärtstrend, und zwar quer durch die Bevölkerung: Balkon, Garten oder kleine Fensterbank im Appartment – Tomaten anbauen kann man an den verschiedensten Orten und leichter als man vielleicht denkt. Hier findest du weitere Tipps zur Pflege von Tomatenpflanzen
Ketchup & Co. – Auch Tomatenprodukte sind gesund!
Gerade das in Tomaten in hoher Konzentration vorkommende Lycopin ist ein Stoff, der sich sogar besser entfalten und vom Körper aufgenommen werden kann, wenn die Tomaten vor dem Verzehr erhitzt oder zerkleinert werden.
Kein schlechtes Gewissen beim Tomatenketchup? Gut, fertig gekaufter Ketchup enthält viel Zucker, aber warum diesen nicht mal selber machen? Einmal konserviert hält er sich ebenfalls mehrere Wochen im Kühlschrank frisch.
Probiers doch mal mit: 3 EL gutem Olivenöl, einer klein gehackten Zwiebel, einer gepressten Knoblauchzehe, etwas Apfelessig, Salz und Pfeffer, ca. 30g Zucker (gern auch Brauner Zucker oder stattdessen Agavendicksaft nach Belieben) und 250g Tomaten. Zutaten erst andünsten, dann alles vermixen und 20 Minuten kochen lassen. Abschmecken, verfeinern, fertig.
Für dich auf einen Blick: Gesunde Tomatenprodukte
Unser Tipp: Tomaten grundsätzlich mit ein wenig Öl, z.B. hochwertigem Olivenöl oder Walnussöl zubereiten – Viele Vitamine und auch das Lycopin sind fettlöslich, das heißt sie werden vom Körper erst in Kombination mit diesem richtig aufgenommen und können ihre gesundheitliche Wirkung auch erst dann vollständig entfalten. Viel wertvolles Lycopin ist auch enthalten in:
- Tomatenmark, passierte Tomaten, Tomatensaft
- Tomatenketchup (mit wenig Zucker)
- Tomatensaucen
- Tomatensuppe
- Getrockneten Tomaten
Tomaten naschen ist gesund, mit Tomaten kochen noch gesünder. Daher: Viel Spaß beim Kochen & Genießen!