Hausmittel

Was ist Manukaöl?

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Manuka – die neuseeländischen Pflanze, die in ihrer Heimat besser als Manuka bekannt ist, klingt nach Ferne und Exotik. Doch Sie müssen nicht gleich auf die Südhalbkugel reisen, um mit ihr in Kontakt zu bekommen, denn als Heilpflanze wird sie schon seit geraumer Zeit weltweit angewendet. Besonders das ätherische Manukaöl, das aus ihr gewonnen wird, erfreut sich als Hausmittel großer Beliebtheit. Doch wie wirkt es? Ich erkläre Ihnen im Folgenden, welche gesundheitlichen Vorteile Manukaöl hat und nenne Ihnen einige Beispiele, wie Sie es anwenden können.

Naturheilmittel mit langer Tradition

Wenn Sie an Manuka denken, kommt Ihnen wahrscheinlich zunächst einmal der sehr bekannte Manuka Honig in den Sinn. Doch mit diesem auch in der Medizin sehr beliebten Honig hat das Öl zunächst einmal wenig gemeinsam, was aber nicht bedeutet, dass es keine gesundheitlichen Vorteile haben kann.

Denn Manuka ist eigentlich nur der traditionelle Name der Südseemyrte, einer Strauchart, die in den bergigen Regionen Neuseelands beheimatet ist. Nicht nur Bienen, die mit der Pflanze in Verbindung kommen und dabei den gleichnamigen Honig produzieren, profitieren von ihr. Auch das aus dem Strauch gewonnene ätherische Öl wird seit Generationen gewonnen und genutzt.

Dabei wird es auf natürliche und schonende Weise erzeugt: Die Pflanze wird in kleine Teile zerlegt und dann in einen verschlossenen Kessel gegeben. Anschließend wird Wasserdampf eingelassen, wodurch sich das Öl aus der Pflanze löst. Diese Wasserdampfdestillation wurde bereits von den Maori genutzt. In Flaschen abgefüllt lässt sich Manukaöl aber mittlerweile auf der ganzen Welt finden und wird, so wie es die neuseeländischen Ureinwohner seit Generationen praktizieren, als Hausmittel genutzt.

Mild aber kraftvoll

Denn Manukaöl hat sehr starke antimikrobielle, antibakterielle und pilzbekämpfende Eigenschaften. Vergleichen lässt sich seine Wirkung in etwa mit dem Öl des australischen Teebaums, der eng mit der Manukapflanze verwandt ist. Manukaöl hat diesbezüglich aber einen großen Vorteil: Es ist um einiges milder als “normales” Teebaumöl und wird deswegen oft auch von denjenigen vertragen, die Probleme mit der doch ziemlich starken australischen Variante haben.

Doch wie kann man Manukaöl anwenden?

Vielseitige Anwendungsgebiete

Manukaöl kann auf viele Weisen als Hausmittel genutzt werden, wobei sich die Anwendung und Dosierung je nach Aufgabengebiet unterscheidet.

 

Bei Hautproblemen

So eignet sich das Öl wunderbar zur Anwendung bei Hautproblemen. Besonders durch Bakterien und Pilze hervorgerufene Leiden wie Akne oder auch trockene Haut können mit ihm in den Griff bekommen werden.

Aufgrund der vergleichsweise milden Wirkungsweise ist es dabei in vielen Fällen sogar möglich, pures Öl auf die Haut zu reiben. Da jeder Körper allerdings unterschiedlich reagiert, ist es sehr empfehlenswert, zunächst einmal auf einer kleinen Stelle auszutesten, ob Sie das pure Öl irritiert oder nicht. Nutzen Sie zum Auftragen am besten einen Wattebausch. Sollten Sie eine leicht allergische Reaktion zeigen, ist es sehr ratsam, das Manukaöl mit etwas Wasser zu verdünnen.

Wenn Sie die für Sie richtige Dosis gefunden haben, sollten Sie das Öl so lange täglich auf die Haut anwenden, bis Besserung eingetreten ist.

 

Bei Pilzerkrankungen

Aufgrund seiner antimykotischen Eigenschaften ist Manukaöl auch bei Pilzinfektionen eine schonende Alternative zu anderen ätherischen Hausmitteln. Besonders bei hartnäckigen Problemen wie Nagel- oder Hautpilz ist es beliebt.

Dabei sollten Sie zunächst einmal die Stelle des Pilzbefalles lokalisieren. Anschließend können Sie das Öl mit Hilfe eines Wattestäbchens auf die betroffenen Orte auftragen. Obwohl die antimykotischen Eigenschaften von Manukaöl verhältnismäßig gut sind, sollten Sie dabei Geduld bewahren: Tragen Sie es also über mehrere Tage bis Wochen mehrmals täglich auf und achten Sie dabei auch darauf, dass Ihre Haut nicht irritiert wird.

Unabhängig hiervon sollten Sie zudem die üblichen Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um zu verhindern, dass sich der Pilz ausbreitet, also insbesondere darauf achten, dass die Umgebung trocken bleibt.

 

Inhalieren

Die antimikrobiellen Eigenschaften von Manukaöl machen sich aber nicht nur äußerlich bemerkbar. Da das ätherische Öl durch die Atemwege in die Blutbahn gerät, kann man es auch bei Infektionskrankheiten wie grippalen Infekten oder Erkältungen zum Inhalieren nutzen.

Hier sollten Sie aber vorsichtig sein, denn obwohl Manukaöl vergleichsweise mild ist, handelt es sich immer noch um ein ätherisches Öl, das unter Umständen die Atemwege reizen kann. Sie müssen es also immer mit Wasser verdünnen.

Bringen Sie also etwa 2 Liter Wasser zum Kochen und geben Sie dann 5 bis 10 Tropfen Manukaöl hinzu. Achten Sie darauf, dass sich das Öl gut mit dem Wasser mischt. Beugen Sie sich anschließend über die Mischung, bedecken Sie Ihren Kopf mit einem Handtuch und inhalieren Sie sie mehrere Minuten lang mit tiefen Atemzügen.

 

Mundspülung für die Zähne

Schließlich lässt sich das Öl auch für ein weiteres Anwendungsgebiet nutzen: Denn auch Zähne und Mundraum können von ihm profitieren. Zahnmediziner sehen in dem Öl nämlich besonderes Potential gegen Parodontitis, eine schleichende, aber sehr zerstörerische durch Bakterien verursachte Zahnfleischentzündung, die unbehandelt den gesamten Zahnhalteapparat beschädigen kann.

Um dies bereits im Vorfeld zu verhindern, können Sie sich einfach selber eine Mundspülung mit Manukaöl zusammenmischen: Geben Sie hierfür etwa 10 Tropfen des Öls in ein Glas Wasser, rühren Sie das Glas kurz um und lassen Sie die Spülung dann gut durch die Zähne, und die Zahnzwischenräume ziehen sowie auf das Zahnfleisch einwirken. Anschließend spucken Sie die Spülung wieder aus.

 

Fazit

Es lohnt sich, die Südseemyrte im Blick zu haben – nicht nur wegen des Honigs, den Bienen produzieren, wenn sie mit der Pflanze in Kontakt geraten. Denn die Manuka hat weitaus mehr zu bieten. So ist das ätherische Öl, welches aus ihr gewonnen wird, eine milde und dabei sehr wirksame Alternative zu normalem australischen Teebaumöl. Aufgrund seiner sehr ausgeprägten antibakteriellen, antimikrobiellen und pilzbekämpfenden Eigenschaften kann man es nämlich sehr gut aus Hausmittel verwenden. Die Anwendungsgebiete – als Beispiele seien hier Hauterkrankungen, Pilzbefall, Infekte und Zahnerkrankungen genannt – sind vielfältig und sprechen dafür, das Öl in die Hausapotheke aufzunehmen. Haben Sie schon Erfahrungen mit Manukaöl gemacht? Wie hat es Ihnen geholfen? Ich würde mich freuen, von Ihnen in einem Kommentar zu hören.

Quellen

  1. Carson, CF u.a. (2006): Melaleuca alternifolia (Tea Tree) Oil: a Review of Antimicrobial and Other Medicinal Properties. Clinical Microbiology Reviews 19,1, 50-62.
  2. Carr, A. (1998): Therapeutic Properties of New Zealand and Australian Tee Trees. New Zealand Pharmacy 18 (2).
  3. Ali, B. u.a. (2015): Essential oils used in aromatherapy: A systemic review. Asian Pacific Journal of Tropical Biomedicine 5 (8), 601-611.
  4. Schwiertz, A. (2012): Parodontitis: mit ätherischen Ölen und Paro-Vaccinen gegensteuern. ZWR – Das deutsche Zahnärzteblatt 121 (12), 630-632.

Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Ihren Arzt zu Rate.

Was ist Manukaöl?

About Icko Gjorgoski

Hallo Ich bin Icko und Ich bin Professor an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik, Ss. Cyril and Methodius University in Skopje, Mazedonien seit 36 Jahren. Ich habe Physiologie und Immunologie gelehrt. Meine Forschung liegt im Bereich der Immunologie, mit einem Schwerpunkt auf den Molekulare Immunologie. Ich habe mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten verfasst oder mitverfasst. Ich hoffe, Ihnen gefällt mein Blog. Für Informationen zu den Themen stehe ich Ihnen gerne unter [email protected] zur Verfügung.

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