Lange Zeit wurde Hanf vor allem mit Drogen in Verbindung gebracht. Doch in jüngster Zeit ändert sich dies: Immer häufiger wird auch das therapeutische Potential der Pflanze erkannt. Und dabei muss man sich nicht einmal am Rande der Legalität bewegen, denn es gibt auch wirksame Bestandteile der Hanfpflanze, die in der Praxis keinerlei psychoaktive Effekte haben. Einer der bekanntesten derartigen Stoffe ist CBD, das vor allem in Tropfenform erhältlich ist. Was hat es damit auf sich? Im Folgenden erkläre ich Ihnen, wie CBD wirken kann, was Sie bei der Anwendung beachten sollten.
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Besonders für gesundheitliche Zwecke geeignet
Wenn von Hanföl gesprochen wird, wird meist Hanfsamenöl gemeint. Es wird, wie der Name schon sagt, aus dem Samen der Hanfpflanze gewonnen und hat viele Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken: Aufgrund des optimalen Verhältnisses zwischen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren wird es so beispielsweise gerne für die Beruhigung der Haut eingesetzt. Aber auch ansonsten ist dieses herkömmliche Hanföl sehr nützlich: So wird es z.B. auch gerne als Speiseöl eingesetzt, und zwar sowohl kalt als auch erhitzt.
CBD Hanföl ist allerdings kein Produkt für die Küche, sondern ein Hilfsmittel für die Ernährung und Gesundheit. Dementsprechend wird es auch meist in Tropfenform verabreicht. Dabei gibt es sowohl verschreibungspflichtige Medikamente mit dem Öl als auch Tropfen, die als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden. Hier soll es um Letztere gehen.
Was ist CBD?
CBD ist die gängige Abkürzung für Cannabidiol. Dabei handelt es sich um ein chemisches Beiprodukt der Hanfpflanze, das aber in geringer Dosis eigentlich keine psychoaktive Wirkung hat. Hanföl, das CBD erhält, hat also keinerlei berauschende Effekte.
Cannabidiol ist ein Cannabinoid, also ein chemisches Produkt, das beim Wachsen der Hanfpflanze entsteht. In der Pflanze ist CBD meist als Säure vorhanden, die auch als CBDa bezeichnet wird. CBDa hat zwar möglicherweise auch gesundheitsfördernde Eigenschaften, wird aber von der Wissenschaft meist als inaktive Substanz angesehen.
Um CBD Säure zu aktivieren, wird sie destilliert. Dieser Prozess wurde das erste Mal in einer 1963 erschienenen israelischen Studie beschrieben. Hierfür wird die Säure meist erhitzt oder mit Alkohol destilliert. Schließlich wird der Wirkstoff kaltgepresstem Hanfsamenöl zugefügt.
Neben CBD enthalten viele Tropfen außerdem noch CBD Säure in ihrer Ausgangsform sowie Cannabigerol (auch CBG) genannt, ein weiteres Cannabinoid.
Welche Nebenwirkungen hat das Öl?
Hanf hat leider einen schlechten Ruf: Denn die Pflanze wird seit Jahrzehnten vornehmlich mit Tetrahydrocannabinol, kurz THC, in Verbindung gebracht. Dies ist ein psychoaktiver Stoff, der für die Rauschwirkung von Hanf verantwortlich ist. Dementsprechend gehen viele davon aus, dass alle Hanfprodukte Drogen darstellen.
Doch dem ist nicht so: Bei Hanf- und CBD Öl wird peinlich genau darauf geachtet, dass der THC Gehalt so niedrig ist, dass er keinerlei berauschende Wirkung verursachen kann. Dabei wird bereits bei der Auswahl der Pflanzen darauf geachtet, dass der THC Gehalt gen null geht.
Es gibt zwar einige CBD-haltige Arzneimittel, die einen verhältnismäßig hohen THC Gehalt aufweisen. Diese unterliegen dem Arzneimittelgesetz und deshalb verschreibungspflichtig. CBD Öl, das als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist, darf maximal einen THC Gehalt von 0,2 Prozent aufweisen. Dies bedeutet: Bei üblichen Dosierungsmengen ist es praktisch unmöglich, durch CBD Öl berauscht zu werden.
Die Nebenwirkungen von CBD Öl sind deshalb sehr gering. Da Hanfsamenöl allerdings viele Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren enthält, ist es möglich, dass es bei längerer Einnahme u.a. zu Arteriosklerose führen kann, weshalb es immer ratsam ist, zusätzlich weitere Antioxidationsmittel in die Ernährung einzubauen.
Ebenfalls kann es, auch wenn keinerlei Rauschwirkung auftritt, passieren, dass der sehr geringe THC Gehalt im Urin nachgewiesen werden kann. Wenn Sie also regelmäßig Urinproben abgeben müssen, sollten Sie sich dieser Wirkung vorher bewusst sein.
Ansonsten allerdings ist CBD Öl ein sehr schonendes Naturmittel, das eigentlich kaum spürbare Nebenwirkungen hat. Viel größer ist das gesundheitliche Potential der Substanz. Denn als nicht berauschendes Hanfprodukt wird CBD seit geraumer Zeit medizinisch erforscht und auch angewendet.
Wie kann CBD Öl helfen?
CBD Öl hat viele Eigenschaften, die bei regelmäßiger Einnahme gute Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Dabei ist nicht nur das Potential der Cannabinoide maßgeblich, auch Hanfsamen selber verfügen über viele Inhaltsstoffe, die langfristig vielversprechend sind.
Viele Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren
Wie anderes Hanfsamenöl auch ist CBD Öl vergleichsweise reich an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren. Als essenzielle Fettsäuren haben diese u.a. eine wichtige Funktion bei:
- der Aufrechterhaltung von Herz-Kreislauf-Tätigkeiten
- einem gesunden Blutbild
- der Aufrechterhaltung der Nervenfunktionen, der Gehirntätigkeit und der Konzentration
- dem Stoffwechsel und
- dem Zellaufbau.
Besonders vielversprechend ist Hanföl dabei für die Haut. Denn das Verhältnis zwischen Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren liegt bei ungefähr 3:1. Dies sind optimale Voraussetzungen, um die Haut zu beruhigen. Eine 2005 veröffentlichte klinische Studie hat so z.B. ergeben, dass Hanföl das Potential besitzt, chronische Hautkrankheiten wie Neurodermitis zu bekämpfen.
Gute Quelle für Gamma Linolensäure
Eine Omega 6 Fettsäure, die besonders nachgefragt ist, ist Gamma Linolensäure, oft auch als GLA bezeichnet. Sie hat insbesondere auf die Regulierung des Blutdrucks, die Nerven- bzw. Gehirnfunktionen und die Hemmung von Entzündungen im Körper Einfluss. Auch die Hormonproduktion wird durch GLA angeregt, weshalb diese Fettsäure auch gerne bei Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird.
Doch leider gibt es nur sehr wenige Öle, die natürlicherweise GLA enthalten. Wenn Sie eine Alternative zu Produkten wie Nachtkerzenöl suchen, können Sie bei Hanföl fündig werden. Denn dieses hat einen GLA Anteil von bis zu vier Prozent – ein sehr annehmbarer Wert.
Krampflösend und entzündungshemmend
Aber nicht nur aufgrund des GLA Gehaltes genießt CBD Hanföl einen hervorragenden Ruf: Das reichlich enthaltene Vitamin E trägt weiterhin dazu bei, Entzündungen zu hemmen, weshalb es auch in der Medizin als antiinflammatorisches Mittel eingesetzt wird.
Auch bei Krämpfen kann CBD helfen: Schon vor über 40 Jahren fanden Forscher nämlich heraus, dass die Verabreichung von hochdosiertem CBD Öl chronische Krampfzustände, z.B. epileptische Anfälle, lindern kann.
Gut für den Schlaf, die Psyche und gegen Übelkeit
Außerdem wird CBD auch bei psychischen Problemen genutzt. Denn die regulierende Wirkung auf die Nerven macht sich besonders bei kurzfristigen Angstzuständen bemerkbar, die so in den Griff bekommen werden können. Auch bei längerfristigen Psychosen wird der Einsatz von CBD in der Wissenschaft debattiert und erprobt. Weiterhin wird der Stoff auch bei chronischer Schlaflosigkeit, z.B. in Verbindung mit posttraumatischem Stress, eingesetzt.
Schließlich kann CBD Hanföl auch bei Übelkeit helfen. So kommen viele Studien zu dem Schluss, dass Cannabinoide das Nervensystem so beeinflussen können, dass Unwohlsein und Brechreiz unterdrückt werden.
Beispiele für medizinische Einsatzgebiete von CBD
CBD Hanföl hat also ein großes gesundheitliches Potential, das auch in der Medizin genutzt wird. So wird es von Ärzten z.B. in folgenden Feldern erprobt bzw. alltäglich genutzt:
- Gegen Krämpfe, z.B. epileptische Anfälle
- zur Behandlung von Multipler Sklerose
- bei chronischen Entzündungen, z.B. Morbus Crohn
- bei Übelkeit, auch in Verbindung mit Nebenwirkungen von Radio- und Chemotherapie
- bei chronischen Hautproblemen
- bei neurologischen Störungen, z.B. bei der Parkinson-Krankheit
- bei psychischen Problemen und psychiatrischen Krankheitsbildern sowie
- experimentell auch zur Bekämpfung des Wachstums verschiedener Tumore, z.B. bei Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Anwendung und Dosierung
Da CBD Öl vergleichsweise nebenwirkungsfrei ist, aber sowohl kurz- als auch längerfristig nützlich sein kann, spricht eigentlich nichts dagegen, es täglich anzuwenden. Bei akuten gesundheitlichen Problemen wie Übelkeit kann es aber auch hilfreich sein, die Tropfen nur bei Unwohlsein anzuwenden.
Dabei sollten Sie, wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel, genau auf die Verzehrempfehlung des Herstellers achten und diese nur auf kompetente medizinische Anweisung hin überschreiten. Die Dosis ist dabei je nach Produkt durchaus unterschiedlich, bei einigen Ölen reicht es, täglich 5 Tropfen einzunehmen, während andere Sorten bis zu 30 Tropfen täglich verlangen.
Nachdem Sie die Tropfen dosiert haben, sollten Sie sie unter die Zunge halten und etwa 30 bis 60 Sekunden lang warten, bis das Öl durch die Mundschleimhaut aufgenommen wurde. Anschließend können Sie den Rest herunterschlucken oder wieder ausspucken.
Die äußere Anwendung von CBD Öl auf die Haut ist zwar nicht ganz so beliebt wie die innere Einnahme, kann aber besonders bei chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis hilfreich sein. Hierfür sollten Sie die betroffenen Stellen ein bis zweimal täglich mit ein paar Tropfen des Öls einreiben und es am besten zusätzlich auch noch innerlich einnehmen.
Die Produktion von CBD Hanföl ist vergleichsweise aufwendig: Nicht nur müssen die Hanfpflanzen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die Herstellung ist auch an strenge Vorgaben und Genehmigungen geknüpft. Deshalb kann eine Flasche der Tropfen durchaus ins Geld gehen. Um zu verhindern, dass das Öl ranzig wird, sollten Sie es daher bei Zimmertemperatur, trocken und in einer dunklen Umgebung lagern.
Es ist also gar nicht so schwierig, CBD Öl regelmäßig zu sich zu nehmen, wenn man auf die Verzehrempfehlung der Hersteller achtet. Doch welche Öle gibt es derzeit auf dem Markt? Damit Sie wissen, was sich derzeit lohnt, habe ich mit die 5 besten CBD Hanföl Tropfen, die meiner Meinung nach derzeit erhältlich sind, etwas genauer betrachtet.
Fazit
Von vielen wird Hanf leider eher als Droge als als Heilmittel betrachtet, doch dies stimmt nicht immer. Denn zwar haben viele Hanfprodukte einen psychoaktiven THC Gehalt, aber eben nicht alle: CBD ist ein Cannabinoid, das keinerlei Rauschwirkung verursacht und als legaler Bestandteil von Hanf besondere Aufmerksamkeit der Forschung genießt. Dabei wird es therapeutisch vor allem in der Schmerz- Neuro- und Krebstherapie eingesetzt. Als Nahrungsergänzungsmittel kann es aber auch z.B. bei Hautproblemen, alltäglichen Schmerzen, Schlaflosigkeit und Unruhegefühl gute Dienste erweisen.
Haben Sie schon CBD als Nahrungsergänzungsmittel entdeckt und wollen vielleicht über Ihre Erfahrungen sprechen? Dann würde ich mich freuen, von Ihnen in einem Kommentar zu lesen.
Quellen
- Michoulam, R. u.a. (1963): Hashish. I. The structure of cannabidiol. Tetrahedron 19 (12), 2073-2078.
- Callaway, J. u.a. (2005): Efficacy of dietary hempseed oil in patients with atopic dermatitis. Journal of Dermatological Treatment 16, 87-94.
- Carlini, EA u.a. (1975): Anticonvulsant activity of four oxygenated cannabidiol derivatives. Research Communications in Chemical Pathology and Pharmacology 12(1), 1-15.
- Nagarkatti, P. u.a. (2010): Cannabinoids as novel anti-inflammatory drugs. Future Medicinal Chemistry 1 (7), 1333-1349.
- Parker, LA u.a. (2011): Regulation of nausea and vomiting by cannabinoids. British Journal of Pharmacology 163 (7), 1411-1422.
Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Ihren Arzt zu Rate.
