Trinken Sie auch gerne und regelmäßig ein Glas Apfelsaft? Dann herzlichen Glückwunsch, denn Äpfel haben viele Vorteile, die sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können. Aber wissen Sie auch genau, woher Ihr Saft stammt? Wenn Sie nicht spekulieren wollen, dann kann es sich durchaus lohnen, sich selber seinen eigenen Apfelsaft zuzubereiten. Doch wie kann man Äpfel am besten entsaften? Ich erkläre es Ihnen und stelle Ihnen 4 Möglichkeiten vor, wie Sie Ihr Obst zu einem leckeren Getränk machen können.
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Natürlich Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen
Nährstofftechnisch haben es Äpfel in sich: Sie enthalten nicht nur über 30 unterschiedliche Vitamine, sondern enthalten außerdem viele Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelemente.
Bei den Vitaminen punktet ein Apfel insbesondere durch den hohen Anteil an B-Vitaminen sowie den Vitaminen C und E. Letztere sind besonders in der Erkältungszeit wichtig. Denn Vitamin C hilft dem Immunsystem dabei, besser gegen Krankheitserreger aufgestellt zu sein. Vitamin E wiederum ist ein sehr potentes Antioxidationsmittel, das nicht nur freie Radikale im Körper bindet, sondern auch in der Lage dazu ist, Entzündungen zu hemmen. Wenn Ihr Körper also in Gefahr gerät, vor Krankheitserregern zu kapitulieren, ist ein regelmäßig gegessener Apfel eine gute Vorbeugungsmaßnahme.
Bezüglich Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten Äpfel besonders viel Eisen, Kalium, Kupfer und Zink. So hilft die Frucht nicht nur insbesondere dabei, die Blutbildung zu fördern und den Blutdruck zu regulieren, sie kann auch den Harndrang anregen (und so entwässernd wirken) und den Stoffwechsel ankurbeln.
Aufgrund der vielen Ballaststoffe in den Apfelkernen sowie in dem enthaltenen Apfelpektin hilft das Obst außerdem der Verdauung. Besonders schädliche Darmbakterien werden so besser gebunden und ausgeschieden.
Äpfel sind also zu Recht beliebt – und das nicht nur, weil sie eigentlich überall und jederzeit erworben werden können. Doch man muss die Frucht nicht immer essen: Auch ein regelmäßiges Glas Apfelsaft kann das Wohlbefinden stärken.
Am einfachsten ist es natürlich, sich fertigen Apfelsaft im Lebensmittelgeschäft zu kaufen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Zum einen sind viele Säfte pasteurisiert und gefiltert, was ihnen viele Nährstoffe nimmt. Andererseits wird man bei vielen Produkten im Unklaren darüber gelassen, wie die Äpfel angebaut wurden, denn zur Verbesserung des Ernteertrags werden oftmals “Hilfsmittel” wie Pestizide eingesetzt.
Wenn Sie die Kontrolle über Ihren Apfelsaft behalten wollen, ist es also die beste Variante, sich den Saft selber zuzubereiten. Und dies ist gar nicht mal so schwierig, denn es gibt viele Möglichkeiten dafür. Dabei sollten allerdings einige Dinge beachtet werden.
Vorbereitung der Äpfel
Denn bevor Sie Ihre Äpfel entsaften, sollten Sie sie erst einmal darauf vorbereiten:
- Es ist wichtig, die Äpfel vor der Verarbeitung gut zu waschen. Dies gilt auch dann, wenn Sie Obst aus dem eigenen Garten verwenden, da es auch dort zu Verunreinigungen wie Tierkotresten kommen kann.
- Sie sollten sich überlegen, ob es Sinn macht, die Äpfel zu entkernen. Denn zwar sind Apfelkerne reich an Ballaststoffen, sie enthalten aber auch viele Bitterstoffe, die den Geschmack des Saftes verändern können. Zudem kann es bei vielen Entsaftungsarten zu Problemen kommen, die Kerne zu zerkleinern.
- Bei vielen Zubereitungsarten bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie die Äpfel vorher schälen oder nicht. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie aber nur eine sehr dünne Schicht entfernen, denn an und direkt unter der Schale ist der Nährstoffgehalt am höchsten.
- Schließlich sollten Sie jeden Apfel vor der Entsaftung genauestens untersuchen: Denn faule Stellen können nicht nur den Geschmack beeinträchtigen, sondern bei oft mit bloßem Auge nicht erkennbarer Schimmelbildung sogar gesundheitsgefährdend sein.
Aber wie kriegt man den Saft aus der Frucht? Da Äpfel zu über 80 Prozent aus Wasser bestehen, ist dies glücklicherweise gar nicht so schwierig: Man muss nur wissen, wie es geht. Und es gibt einige Methoden. Im Folgenden stelle ich Ihnen 4 davon vor.
4 Arten, Äpfel zu entsaften
1. Die einfachste Variante: Entsafter
Die einfachste Möglichkeit, Saft aus Äpfeln zu bekommen, ist ein Entsafter. Dies sind speziell für die Saftgewinnung konstruierte Maschinen, die scharfe Klingen benutzen, um den Saft herauszubekommen und gleichzeitig das Fruchtfleisch herauszufiltern. Dabei müssen Sie lediglich die Apfelstücke (manche Modelle machen es auch möglich, ganze Äpfel zu verwenden) in den Einfüllschacht geben und die Maschine erledigt den Rest.
Aufgrund der Einfachheit und der Schnelle der Zubereitung eignen sich Entsafter besonders dann, wenn Sie regelmäßig selbstgemachten Saft zu sich nehmen wollen. Allerdings hat diese Methode auch einige kleine Nachteile: Zum einen sind Entsafter in der Anschaffung verhältnismäßig teuer, andererseits sind sie auch ziemlich laut und wartungsintensiv: Denn die Geräte sollten nach jedem Gebrauch gereinigt werden.
2. Äpfel entdampfen lassen
Eine zweite Möglichkeit, Äpfel zu entsaften, ist die Dampf Methode: Hierfür brauchen Sie einen speziellen Entsafter Kochtopf, der aus drei Ebenen besteht. In die oberste Ebene geben Sie die Apfelstücke, nachdem der Kochtopf erhitzt wurde, führen die hohen Temperaturen dazu, dass die Äpfel durch den Wasserdampf an Flüssigkeit verlieren. Diese wird nämlich gelöst und in die unteren Ebenen des Topfes weitergeleitet. Dort sammelt sich dann allmählich der gesamte Saft, den Sie dann Abfüllen können.
Aufgrund der Kurzzeiterhitzung ist derartig gewonnener Apfelsaft auch über mehrere Tage hinweg haltbar. Allerdings kostet ein derartiger Dampfkochtopf, denn Sie eigentlich nur zum Entsaften nutzen können, nicht nur etwas Geld, sondern auch vergleichsweise viel Platz in der Küche.
3. Für die Geduldigen: Einkochen und dann zu Saft verarbeiten
Wenn Sie nicht in einen speziellen Entsafter Kochtopf investieren wollen, dann können Sie auch mit herkömmlichen Küchengeräten Apfelsaft machen. Hierfür sollten Sie die Äpfel in sehr kleine Stücke schneiden und dann langsam aufkochen. Nach einiger Zeit entsteht dann eine apfelmusartige Masse, was bedeutet, dass sich der Saft langsam vom Fruchtfleisch löst. Nun können Sie diesen Apfelmus auf ein dünnes, sauberes Baumwolltuch geben. Über ein Gefäß gespannt tropft so der Saft langsam, aber stetig heraus.
Der Vorteil an dieser Variante ist, dass Sie eigentlich keine neuen Anschaffungen tätigen müssen, um an selbstgemachten Apfelsaft zu gelangen. Allerdings ist diese Verarbeitungsform auch sehr mühsam: Es dauert mehrere Stunden, bis der komplette Saft abgetropft ist. Wenn Sie also auf die Schnelle ein Glas Saft trinken wollen oder regelmäßig auf Apfelsaft setzen, dann ist diese Gewinnungsmethode auf Dauer nicht optimal.
4. Alternative zum Entsaften: Mixen
Wenn Sie gerade keinen Entsafter haben, aber dennoch schnell flüssigen Apfel zu sich nehmen wollen, dann können Sie auch einen Mixer verwenden: Hierfür müssen Sie die Äpfel lediglich in kleine Stücke schneiden und dann vom Gerät zerkleinern lassen. Das fertige Produkt hat aber mit Saft nur wenig gemein – vielmehr ist es so dickflüssig, dass es wohl eher als Smoothie bezeichnet werden kann. Zwar können Sie die zerkleinerten Äpfel mit einem Sieb abseihen und so etwas filtern, aber dann ist die Saftausbeute pro Frucht doch ziemlich gering.
Der Vorteil am Mixen ist aber, dass Sie so eigentlich alle Nährstoffe aufnehmen können, die auch im festen Apfel vorhanden sind. Aufgrund der dickflüssigen Konsistenz ist es aber ratsamer, die derartig entstandene Masse mit anderen Früchten oder Gemüse zu einem leckeren und nahrhaften Smoothie zu verarbeiten.
Fazit
Äpfel sind gesund und lecker – und ein Glas Apfelsaft steht dem in nichts nach. Wenn Sie bewusst genießen und gerne wissen wollen, woher Ihr Saft genau kommt, dann kann es Sinn machen, sich seinen eigenen Apfelsaft zuzubereiten. Besonders, wenn Sie selber Äpfel anbauen, ist dies eine natürliche und günstige Möglichkeit, an naturbelassenen Saft zu kommen. Und das Entsaften ist gar nicht so schwierig. Egal, ob Sie einen maschinellen Entsafter bevorzugen oder lieber mit Wasserdampf Saft generieren: Die Chancen, dass Ihnen Ihr hausgemachtes Getränk besser schmeckt als gekaufte Produkte stehen sehr gut.
Trinken Sie auch selbstgemachten Apfelsaft? Welche Methode nutzen Sie dabei? Gibt es vielleicht noch eine andere Methode, auf die Sie schwören? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar, ich würde mich freuen, von Ihren Erfahrungen zu hören.
Quellen:
- Boyer, J. u.a. (2004): Apple phytochemicals and their health benefits. Nutrition Journal 3 (5).
- Nussbaum, F.: Äpfel entsaften. Saftausbeute.de.
Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Arzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden unbedingt Ihren Arzt zu Rate.
