Ernährung

Wie man effektiv die Verdauung anregen kann

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Das körperliche Wohlbefinden profitiert davon, bei Darmbeschwerden die Verdauung auf natürliche Weise anzuregen. Im Folgenden werden die wesentlichen Ursachen von Verstopfung und träger Darmtätigkeit vorgestellt. Anschließend werden einige essenzielle Maßnahmen präsentiert, die auf natürlichem Weg die Verdauung anregen und die Arbeit des Darms unterstützen.

Was ist Verstopfung?

Verstopfung ist ein lästiges, doch weit verbreitetes Phänomen. Ein träger Darm und daraus resultierende Beschwerden können das körperliche und psychische Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen. Doch wann leidet man im medizinischen Sinn unter Verstopfung?

Jeder Mensch zeichnet sich durch eine individuelle Darmtätigkeit aus. Während einige Personen dreimal täglich das Bedürfnis nach einem Stuhlgang verspüren, erleichtern sich andere nur zwei mal in der Woche. Wünschenswert ist für die meisten Personen sicherlich ein Stuhlgang am Tag. Die medizinische Definition von Verstopfung bzw. Obstipation trifft dann zu, wenn ein Mensch seltener als drei mal in der Woche Stuhlgang hat.

Zu unterscheiden ist hierbei zwischen chronischer, also dauerhafter Verstopfung einerseits und phasenweisen Verdauungsbeschwerden andererseits. Zahlreiche Menschen leiden insbesondere unter letzteren und damit periodischen, oft unregelmäßig auftretenden Phasen der Verstopfung. Mit zunehmenden Alter nimmt das Problem bei vielen Personen zu, denn wie bei anderen Prozessen im Körper auch, verringert sich gleichsam die Geschwindigkeit der Verdauung.

Verstopfung geht mit äußerst unangenehmen Symptomen einher, insbesondere dann, wenn sie für längere Zeit anhält. Völlegefühl und Schmerzen treten besonders häufig auf. Wenn sich auch nach Tagen partout kein Stuhlgang einstellen will, können die körperlichen Beschwerden auch psychische Probleme verursachen, die mit dem Stress in Zusammenhang stehen.

Was sind die Ursachen von Verstopfung?

Verstopfung hat eine Vielzahl möglicher Ursachen, die im Einzelfall ganz verschieden sein können. Allgemein spielen die Essgewohnheiten eine bedeutende Rolle. Und die haben sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Obwohl heutzutage eine deutlich größere Vielfalt an Lebensmitteln zur Verfügung steht, die eine abwechslungsreiche Ernährung ermöglichen und spannende Geschmackserlebnisse bieten, sind damit auch Schattenseiten verbunden.

Denn das Angebot an stark verarbeiteten und konservierten Lebensmitteln mit allerlei Zusatzstoffen ist heutzutage so groß wie nie zuvor. Im hektischen Alltag greifen viele Menschen zu Fastfood und Fertiggerichten, die sich oft durch einen hohen Verarbeitungsgrad auszeichnen.

Wichtig für eine ausgeglichene Darmtätigkeit sind jedoch unter anderem Ballaststoffe – und die kommen in zahlreichen Fertigprodukten zu kurz. Ebenso hat sich der Konsum von Medikamenten in der Bevölkerung erhöht. Verstopfung ist eine weit verbreitete Nebenwirkung zahlreicher medizinischer Wirkstoffe, die oral eingenommen werden.

Auch der hohe Stresslevel in der heutigen Zeit und der permanente Druck, dem viele Menschen im Alltag ausgesetzt sind, trägt seinen Teil zur Verstopfung bei. Der Darm ist ein äußerst sensibles Organ, das stark mit der Gefühlswelt interagiert. Diverse Studien beweisen die enge Verbindung zwischen dem Darm und den Emotionen seines Besitzers.

So verwundert es nicht, dass sich Stress auf die Verdauung auswirkt. Während einige Menschen auf psychischen Druck mit Durchfall reagieren, leiden andere unter Verstopfung.

Ein weiterer Grund für Obstipation liegt in dem Mangel an sportlicher Betätigung und Bewegung, der bei vielen Personen vorherrscht. Einem großen Teil der Menschen fehlt im stressigen Alltag die Zeit, Kraft oder Motivation für regelmäßigen Sport.

Doch Bewegung ist essenziell für eine ausgeglichene Tätigkeit des Darms. Denn körperliche Bewegung übersetzt sich zu einem Teil in die Bewegung des Darms. Der berühmte Verdauungsspaziergang ist weit mehr als eine bloße Anekdote.

Verdauung anregen: So funktioniert esErnährung bei verstopfung

Aus den Ursachen für Verstopfung leiten sich die Gegenmaßnahmen ab. Um die Verdauung anzuregen, gilt es, an folgenden Stellen anzusetzen:

  • Gesunde Ernährung
  • Richtiges Trinken
  • Körperliche Bewegung
  • Seelische Entspannung

Außerdem kann eine ordentliche Darmreinigung dabei helfen in Zukunft Verstopfungen vorzubeugen.

Gesunde Ernährung

Die Anpassung der eigenen Ernährungsweise ist der erste und wichtigste Schritt, um die Verdauung anzuregen. Die Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel spielt nämlich eine entscheidende Rolle dabei, wie die Nahrung auf den Darm wirkt.

Ein Verzicht auf Alkohol und Nikotinkonsum ist nicht nur für den Darm, sondern den gesamten Organismus von Vorteil. Auch sehr fettige Nahrungsmittel führen bei einigen Menschen zu einem verstopften Darm. Bei Kaffee scheiden sich die Geister: Während er bei einigen Personen die Verdauung anregt, fördert er bei anderen Verstopfung. Hier gilt es, die individuelle Reaktion des eigenen Körpers zu beobachten.

Eine Reihe von Lebensmitteln zeichnet sich durch förderliche Effekte auf die Verdauungstätigkeit aus. Ganz oben auf der Rangliste stehen die Ballaststoffe. Charakteristisch für diese Stoffe ist, dass es im Darm zu einer Quellung kommt und sich das Volumen des Verdauungsbreis erhöht. Umso größer das Volumen, umso höher der Druck auf die Darmwand. Dieser Druck regt die Muskeln des Darms an und steigert somit die Darmtätigkeit.

Um gut quellen zu können, sollten die Ballaststoffe unbedingt mit ausreichend Flüssigkeit verzehrt werden. Denn andernfalls kann sich ein gegenteiliger Effekt einstellen: Ohne genügend Flüssigkeit können Ballaststoffe Verstopfung fördern.

Ballaststoffe finden sich vor allem in einer Vielzahl von Gemüsesorten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen. Ebenso sind sie in Vollkornprodukten enthalten. Nahrungsmittel mit Ballaststoffen regen nicht nur die Verdauung an, sondern enthalten üblicherweise auch diverse Vitamine und Mineralstoffe.

Ballaststoffe sind vor allem für die Darmbakterien wichtig und tragen zu deren Vermehrung bei. Die Darmflora profitiert zudem von Milchsäurebakterien, die zum Beispiel in Jogurt enthalten sind.

Auch pflanzliche Gewürze und Kräuter sind in der Lage, die Verdauung anzuregen. Hilfreich sind insbesondere Fenchel, Ingwer, Anis und Chili. Kombiniert mit eiweißhaltigen und  ballaststoffreichen Nahrungsmitteln bringen sie die Verdauung in Schwung.

 

Richtiges Trinken

Nicht nur die Essgewohnheiten, sondern auch das Trinkverhalten wirkt sich auf die Verdauung aus. Um die Verdauung anzuregen, ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit essenziell. Als tägliche Trinkmenge werden zwei bis drei Liter empfohlen.

Wasser, Tee und ungesüßte Saftschorlen sind hierbei die gesündeste Wahl. Allerdings ist es nicht ratsam, große Mengen während der Mahlzeiten zu trinken. Denn zugeführte Flüssigkeit verdünnt die Verdauungssäfte und kann die Arbeit des Magens erschweren.

Größere Mengen sollten deshalb nur zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Eine wahre Wohltat für Magen und Darm sind dabei warme Getränke, keinesfalls heiße. Wärme ist generell hilfreich, um die Verdauung anzuregen.

Das gilt nicht nur für innerlich, sondern auch äußerlich zugeführte Wärme. Neben warmen Getränken unterstützen auch auf den Bauch aufgelegte Wärmflaschen die Verdauungstätigkeit.

 

Körperliche Bewegung

Sport und körperliche Bewegung allgemein bringen den gesamten Kreislauf in Schwung. Dies wirkt sich auch auf die Tätigkeit des Darms aus. Bei Verstopfung unterstützt körperliche Aktivität die Verdauung. Ideal sind Ausdauersportarten wie etwa leichtes Joggen, das mehrmals die Woche durchgeführt wird.

Im Idealfall wird der Sport draußen an der frischen Luft betrieben. Kontraproduktiv können unter Umständen Kraftsportarten wie etwa Gewichtheben sein.

 

Seelische Entspannung

Die Verdauung gerät oft deshalb ins Stocken, weil viele Menschen permanent unter Druck stehen. Eine angespannte Psyche wirkt sich jedoch auch auf den Darm aus und kann dessen Tätigkeit hemmen.

Umso wichtiger ist es, sich im Alltag Rituale zu schaffen, die der geistigen Entspannung dienen. Die Beine hochlegen und einen warmen Tee trinken, anstatt sich nach dem Nachhausekommen sofort auf den Haushalt zu stürzen, wäre ein Anfang.

Fazit

Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung sind weit verbreitet und entstehen oft durch eine Kombination diverser Faktoren, etwa ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel, unzureichende körperliche Bewegung und Stress.

Die Verdauung lässt sich auf natürliche Weise anregen – ohne Medikamente und die Gefahr ihrer Nebenwirkungen. Mit Nahrungsmitteln und ihrer Zubereitung lässt sich unkompliziert experimentieren.

Durch Beobachtung des eigenen Körpers lässt sich außerdem herausfinden, ob der Hauptauslöser für eine träge Verdauung in den Essgewohnheiten oder psychischen Stressfaktoren liegt. Mit diesem Wissen lässt sich gezielt gegen Verstopfung vorgehen und die Verdauung natürlich anregen.

Die wichtigsten Fakten

Die Verdauung lässt sich mit zahlreichen Maßnahmen anregen. Diese schließen Veränderungen der Ernährungs- und Trinkgewohnheiten sowie sportliche Aktivitäten mit ein. Bedeutsam ist außerdem die Reduktion von Stress und psychischen Belastungen im Alltag, da Emotionen die Tätigkeit des Darms beeinflussen und leicht zu Verdauungsbeschwerden führen.

Folgende Maßnahmen helfen dabei, die Verdauung anzuregen:

  • ballaststoffreiche Lebensmittel
  • hochwertige Fette
  • Gewürze und Kräuter
  • ausreichende Trinkmenge: zwei bis drei Liter pro Tag
  • Flüssigkeitszufuhr hauptsächlich über Wasser und Tee
  • Trinken während der Mahlzeiten reduzieren
  • regelmäßige sportliche Aktivität
  • leichte Ausdauersportarten
  • Stress im Alltag reduzieren
  • Entspannungsrituale pflegen

Wie man effektiv die Verdauung anregen kann

About Icko Gjorgoski

Hallo Ich bin Icko und Ich bin Professor an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik, Ss. Cyril and Methodius University in Skopje, Mazedonien seit 36 Jahren. Ich habe Physiologie und Immunologie gelehrt. Meine Forschung liegt im Bereich der Immunologie, mit einem Schwerpunkt auf den Molekulare Immunologie. Ich habe mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten verfasst oder mitverfasst. Ich hoffe, Ihnen gefällt mein Blog. Für Informationen zu den Themen stehe ich Ihnen gerne unter [email protected] zur Verfügung.

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