Hagebutte ist vielen bekannt und doch relativ unbekannt. Die Frucht wird in Deutschland hauptsächlich als Tee getrunken oder bei Winterwanderungen bewundert. Doch sie lässt sich auch für medizinische und selbst für kosmetische Zwecke nutzen. Damit mehr Menschen in den Genuss der gesundheitlichen Wirkung kommen und nicht mehr achtlos an dem Strauch vorbeigehen, enthält dieser Artikel zahlreiche Tipps und Tricks zur Hagebutte.
Vor allem hervorzuheben ist die Verwendung von Hagebuttenöl, denn es enthält die wertvollen Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe der Frucht, lässt sich jedoch besonders leicht anwenden. Am Ende des Artikels kennen Sie nicht nur die Herstellungsweise von Hagebuttenöl, die positiven Eigenschaften des Öls und die Verwendungsmöglichkeiten.
Herstellung von Hagebuttenöl
Das Öl der Hagebuttenlerne ist auch unter den Namen Wildrosenöl oder Roseship bekannt, da die Hagebutte zu den Wildrosen gehört. Reife Früchte der Hagebutte sind Tiefrot und weich. Nachdem der Reifegrad optimal ist können die Früchte geerntet werden. Danach müssen die Kerne entnommen werden. Im Anschluss erfolgt die Pressung zu Öl. Dieses weist eine gelbe oder hellrote Farbe auf. Der Geruch sollte leicht nussig bis süß-sauer sein.
Inhaltsstoffe Hagebuttenöl
Hagebuttenöl enthält viele Vitamine, die auch in der ganzen Frucht enthalten sind. So ist eine große Menge Vitamin A enthalten. Das hilft bei der Erneuerung der Haut und schützt vor starker Sonneneinwirkung. Unreinheiten und andere Hautprobleme werden durch eine schnellere Regeneration der Haut gelindert. Weiterhin wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und die antioxidative Wirkung verlangsamt den Alterungsprozess.
Auch das enthaltene Vitamin C verhilft der Haut zu einem besseren Erscheinungsbild. Außerdem wird die Bildung von Kollagen angeregt. Bei innerer Anwendung stärkt es das Immunsystem. Da Vitamin C an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist, wird auch die Verdauung verbessert, die Knochen werden gestärkt und allgemein werden freie Radikale unschädlich gemacht.
Vitamin E ist im Öl enthalten und stärkt die hauteigene Schutzfunktion, da es eine antioxidative Wirkung hat. Zusammen mit Vitamin A wird die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgt. Dadurch beugt es Falten vor und wirkt als „Anti-Aging-Wunderwaffe“. Es wirkt äußerlich und innerlich. Ebenso sorgen die B-Vitamine für gut funktionierende Stoffwechselprozesse und schützen so alle Zellen.
Neben Vitaminen sind verschiedene Fettsäuren enthalten, dem Körper ebenfalls zuträglich sind. Vor allem die Haut wird durch Alpha-Linolensäure (Omega-3) verbessert. Unreine Haut und Entzündungen werden gelindert. Die natürliche Talgproduktion wird reguliert, womit trockene Haut Feuchtigkeit erhält. Eine Überproduktion wird verhindert, da das Öl sehr schnell in die Haut einzieht.
Lycopin schützt die Hautzellen ebenfalls vor freien Radikalen. Der pflanzliche Farbstoff kommt auch in Tomaten vor und sorgt dort für die rote Farbe.
Hagebuttenöl enthält zusätzlich einige Mineralstoffe. Zink ist für viele Stoffwechselprozesse im Körper essentiell, Calcium ist gut für Zähne und Knochen und Natrium unterstützt die Nerven- und Muskelzellen in ihrer Funktion. Für den optimalen Sauerstofftransport liefert das Öl Eisen. Damit dieses Mineral optimal aufgenommen wird, ist von Natur aus Kupfer enthalten. Dadurch wird der Zellwachstum angeregt.
Dieser natürliche Verbund aus vielen wichtigen Nährstoffen ist perfekt auf unseren Körper abgestimmt. In Form von Öl kann der Körper äußerlich und innerlich davon profitieren. Die Nährstoffe werden sehr gut und schnell aufgenommen. Wobei das hilft erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Gesicht, Haut, Haare und Nägel
Die enthaltenen Beta-Carotine wirken als Antioxidans und verlangsamen so den Alterungsprozess der Haut. Besonders das Gesicht ist vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Deshalb wirkt Hagebuttenöl in dem Bereich besonders stark, die sekundären Pflanzenstoffe schützen die Haut und unterstützen die Regeneration.
Unreinheiten, Entzündungen und Falten werden durch Vitamin C und Vitamin E gelindert. Außerdem wird das Gesicht vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt. Der Teint verbessert sich und die Haut wird glatter.
Am restlichen Körper wirkt Hagebuttenöl äußerlich natürlich genauso. Es können Cellulite, Ausschläge, Verbrennungen Ekzeme und andere Hautschäden behandelt werden. Die Haut wird vor Austrocknung geschützt. Da im Winter besonders die Hände durch die Kälte strapaziert werden, kann Hagebuttenöl bei Rissen der Haut, brüchigen Nägeln und rauen Stellen helfen.
Wird das Öl in die Haare einmassiert werden Schuppen und eine irritierte Kopfhaut gemildert. Trockene Haarspitzen oder beschädigtes Haar werden durch die feuchtigkeitsspendende Wirkung verbessert. Spliss gehört so der Vergangenheit an und das Haar bleibt geschmeidig.
Innerlich stärkt das Vitamin C vor allem das Immunsystem. So werden Erkrankungen wie Erkältungen oder Schnupfen verhindert. Doch auch die Leitfähigkeit des Nervensystems, der Stoffwechsel und die Energieproduktion des Körpers werden angeregt. Die enthaltenen Fettsäuren und Mineralstoffe haben eine aktivierende Wirkung auf den Körper.
Haltbarkeit und Verwendung
Da im Hagebuttenöl viele ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, wird das Öl schnell ranzig. Es sollte innerhalb von sechs Monaten nach der Herstellung aufgebraucht werden. Die Lagerung sollte kühl und dunkel erfolgen. Viele Hersteller fügen ihren Produkten Vitamin E (Tocopherol) zu, damit die Haltbarkeit erhöht wird.
Angewendet wird das Hagebuttenöl äußerlich indem es auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird. Zur Pflege der Haare werden nur wenige Tropfen benötigt, die in die Haare einmassiert werden. Zur innerlichen Anwendung kann das Öl pur eingenommen oder über kalten Salaten verwendet werden.
Was sollte beim Kauf von Hagebuttenöl beachtet werden?
Hagebuttenöl wird in unterschiedlichen Qualitätsstufen angeboten. Für eine optimale Verwertung im und am Körper sind natürliche Produkte zu bevorzugen. Die Hagebutten sollten aus Bio-Anbau stammen, damit möglichst wenige Pestizide enthalten sind. Außerdem sollte das Hagebuttenöl rein sein, das heißt nicht mit anderen Pflanzenölen gemischt.
Es sollte also natives 100% Bio-Hagebuttenöl ohne Zusätze sein. Durch eine kalte Pressung bleiben alle wichtigen Nährstoffe erhalten. Das Glas zur Aufbewahrung sollte möglichst dunkel sein, damit der Oxidationsprozess verlangsamt wird.
Fazit
Hagebuttenöl ist grundsätzlich ein hochwertiges Mittel zur äußerlichen Pflege und innerlichen Anwendung. Die meisten verfügbaren Produkte sind nur zur Pflege der Haut, Haare und anderer äußerlicher Anwendung zugelassen. Da diese meist trotzdem eine hohe Qualität aufweisen und biologische Rohstoffe zur Herstellung verwenden spricht nichts gegen eine Einnahme.
Anwender profitieren von einer glatten Haut, gestärkten Haaren und starken Nägeln. Außerdem können trockene Körperbereiche mit Feuchtigkeit versorgt werden. Viele Hautprobleme wie Akne, Ekzeme, dunkle Flecken oder Entzündungen können mit Hagebuttenöl behandelt werden.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Hagebuttenöl? Lassen Sie uns und die Community wissen, welche Probleme Sie mit Hagebuttenöl lösen konnten und wie sich Ihr Erscheinungsbild verbessert hat!
Quellen
https://link.springer.com/article/10.1007/s11746-006-5013-2#page-1
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168160598000555
