Kokosöl hat sich mittlerweile als Hausmittel etabliert: Viele Menschen nutzen es z.B. zur Fettverbrennung oder auch zur Haut- und Haarpflege. Auch Haustiere werden immer häufiger mit dem Öl behandelt, z.B. Katzen. Was bringt Kokosöl für Katzen? Wir erläutern Ihnen, wie Kokosöl bei Katzen wirkt und erklären Ihnen, wie Sie es einsetzen können.
INHALTSVERZEICHNIS
Was steckt in Kokosöl drin?
Kokosöl stammt aus den Tropen und wird aus dem Kernfleisch der Kokosnuss gewonnen. Dabei werden die meisten Öle, die auf dem Markt erhältlich sind, in Asien angebaut. Lange Zeit wurde das Öl fast ausschließlich als Speiseöl gebraucht und zum Kochen, Braten, aber auch als Zutat für Süßigkeiten genutzt.
Reich an gesättigten Fettsäuren
Doch seit geraumer Zeit wird Kokosöl auch als Hausmittel genutzt. Grund dafür sind seine Inhaltsstoffe, deren Wirkung nicht auf die Küche begrenzt ist. So besteht das Öl, das bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz hat und erst ab ca. 23 Grad schmilzt, zum wesentlichen Teil aus gesättigten Fettsäuren. Diese werden vom Körper vergleichsweise schnell verbrannt und können daher u.a. den Stoffwechsel ankurbeln.
Besonders erwähnenswert ist hierbei die Laurinsäure: Diese mittelkettige Fettsäure macht 50 Prozent und mehr eines Kokosöls aus und ist besonders gesundheitsfördernd. Denn nicht nur fördert Laurinsäure den Stoffwechsel und die Verdauung, sie hat noch andere positive gesundheitliche Effekte. So wirkt sie z.B.:
- antibakteriell
- antiviral
- antimykotisch, also pilzbekämpfend.
Doch Laurinsäure ist nicht der einzige Inhaltsstoff, der gesundheitsfördernd sein kann.
Viele Mineralien und Spurenelemente
Denn Kokosöl enthält außerdem viele weitere Nährstoffe. Besonders Mineralien und Spurenelemente sind hier hervorzuheben. Einige hiervon sind:
- Eisen
- Magnesium
- Kalzium
- Kalium
- Phosphor
- Zink.
Obwohl Kokosöl einen unverkennbar süßlichen Geruch und Geschmack hat, ist es zu einhundert Prozent zuckerfrei. Aufgrund dieser Eigenschaften nutzen viele Menschen das Öl nicht nur zum Zubereiten von Speisen, sondern auch für Haut, Haar und zur Nahrungsergänzung. Aber was bringt Kokosöl für Katzen?
Wie kann Kokosöl Katzen helfen?
Denn Katzen haben andere Anforderungen als Menschen. Nicht nur ernährt sich ein Stubentiger anders, auch der Lebensstil von Haustier und Mensch unterscheidet sich deutlich. Besonders Halter von freilaufenden Katzen wissen das.
Denn wenn eine Katze außer Haus ist, begibt sie sich quasi in die Wildnis. Sie folgt ihrem Jagdinstinkt und kommt auch mit anderen Artgenossen in Kontakt. Dabei bleibt sie nicht nur auf der Straße, sondern begibt sich auch in Gärten und Büsche.
Kokosöl als natürliches Antiparasitikum
Deshalb sind besonders freilaufende Katzen verstärkt von Parasiten bedroht. Denn während die Katzen ihrem natürlichen Jagd- und Sozialleben nachgehen, warten viele ungebetene Tierchen auf sie.
- Milben und Flöhe
Wenn Katzen untereinander oder mit anderen Tieren wie Hunden in Kontakt kommen, besteht so beispielsweise die Gefahr, sich mit Flöhen und Milben zu infizieren. Diese sind für das Tier nicht nur lästig, weil sie Juckreiz mit sich bringen. Ebenso können diese Parasiten teils schwere Krankheiten übertragen.
Viele Milben übertragen beispielsweise Räude, hochansteckende Krankheiten, die der Krätze ähneln. Sie führen zu einer starken Unruhe der Katze in Verbindung mit Juckreiz, Hautinfektionen und oft auch Fellausfall. Flöhe wiederum können Träger verschiedener Infektionskrankheiten sein, so z.B. von Bartonellose oder auch von Virusinfektionen wie dem sogenannten Katzen-AIDS. Dabei ist es auch möglich, dass die Parasiten andere Tiere im Haushalt und auch Menschen befallen.
- Zecken
Das Herumstreunen in der Natur setzt Katzen außerdem Zecken aus. Besonders, wenn die Tiere durch Gebüsche oder Wälder wandern, werden sie gerne von den blutsaugenden Parasiten heimgesucht.
Zecken können bei Katzen die selben Krankheiten verursachen wie bei Menschen, also z.B. Borreliose. Allerdings treten diese Fälle bei den Tieren vergleichsweise selten auf. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn einerseits können Zecken bei Katzen zu einer so genannten Zeckenparalyse führen, bei der das Nervengift, welche die Zecke beim Eindringen abgibt, die Katze lähmen kann. Außerdem können Zeckenbisse Hautinfektionen verursachen, welche die Katze im Nachhinein schwächen können.
Mit Laurinsäure gegen Flöhe, Milben und Zecken
Viele Katzenhalter nutzen chemische Mittel, um ihre Lieblinge vor diesen Parasiten zu schützen. Dies kann allerdings, besonders, wenn die Mittel regelmäßig angewendet werden, zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Hier bietet sich Kokosöl als natürliche Alternative an. Denn die enthaltene Laurinsäure hat nicht nur einen gesundheitsfördernden Effekt, sie hält auch Parasiten fern. Denn Parasiten reagieren durchaus allergisch auf den für den Menschen nicht wahrnehmbaren Säuregeruch. Sie meiden das mit Kokosöl behandelte Wirtstier und die Anzahl der Parasiten, welche die Katze befallen, kann sich drastisch verringern.
Aber auch, wenn die Katze bereits befallen ist, kann Kokosöl helfen. Denn die Laurinsäure ist zwar für Mensch und Katze absolut harmlos, hat aber eine ätzende und tödliche Wirkung auf Parasiten. Die Säure löst den Chitinpanzer der Insekten auf, wodurch sie sterben. Auch Eier und Larven werden so beseitigt. Kokosöl kann Katzen so von lästigen und gefährlichen Parasiten fernhalten und befreien.
Kokosöl gegen innere Parasiten
Katzen sind manchmal auch von inneren Parasiten wie z.B. Würmern betroffen. Kokosöl kann auch hier helfen, obwohl der Effekt nicht so stark ist wie bei äußeren Parasiten. Denn das Öl fördert die Verdauung, wodurch Würmer schneller ausgeschieden werden. Eine derartige Behandlung mit Kokosöl kann aber im Fall eines Wurmbefalls nicht den Gang zum Tierarzt ersetzen.
Vorteile von Kokosöl gegen Parasiten im Überblick:
- Fördert die Verdauung und kann so z.B. gegen Würmer helfen
- wirkt aufgrund seines Geruchs vorbeugend gegen Parasiten wie Flöhe, Milben und Zecken
- kann Parasiten töten, da Laurinsäure Chitinpanzer auflöst.
Kokosöl zur Haut-, Fell- und Wundpflege
Wenn Katzen ihre wilde Seite ausleben, können nicht nur Parasiten Unheil bringen. Ebenfalls können Revierkämpfe zwischen Artgenossen, Konflikte mit anderen Tieren oder auch Unfälle beim Streunen (wenn die Katze z.B. an einen Ast oder in einen Dornenbusch gerät) zu Problemen führen. Besonders Kratz- und Bisswunden machen den Tieren und ihren Haltern dann zu schaffen.
Aber auch hier kann Kokosöl unterstützend eingesetzt werden. Aufgrund der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung des Öls hilft es dabei, Wunden zu lindern und den Wundheilprozess zu unterstützen. Besonders kleinere Verletzungen können deshalb gut mit Kokosöl versorgt werden.
Viele Menschen setzen Kokosöl für eine reinere Haut und einen besseren Haarwuchs ein, weil die Fettsäuren und Mineralien die Haut reinigen und ernähren und auch das Haar besser glänzen lassen. Auch das Fell von Katzen kann mit Kokosöl gepflegt werden. Wenn das Tier regelmäßig mit dem Öl eingerieben wird, kann das Fell deutlich glänzender werden.
Kokosöl zur Nahrungsergänzung
Schließlich kann Kokosöl auch für eine ausgewogene Ernährung der Katze genutzt werden. Denn auch Tiere können unter Mangelerscheinungen leiden, z.B. unter Magnesiummangel, und dadurch geschwächt werden.
Kokosöl eignet sich dabei besonders dafür, der Katze Mineralien zuzuführen und kann dabei helfen, Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Wie wendet man Kokosöl für Katzen an?
Es gibt zwei Möglichkeiten, einer Katze etwas Gutes mit Kokosöl zu tun: Man kann es äußerlich anwenden, das Tier also gegen Parasiten und zur Haut- und Fellpflege einreiben, und man kann es als Futterzusatz verwenden.
Einreiben
Gegen Parasiten und für die Fellpflege kann man Katzen mit Kokosöl einreiben. Bevor Sie damit beginnen, Ihr Tier regelmäßig zu behandeln, sollten Sie an einer kleinen Stelle austesten, ob Ihre Katze nicht eventuell allergisch auf das Öl reagiert. Beim Einreiben sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Waschen Sie sich Ihre Hände.
- Nehmen Sie ein wenig Kokosöl in Ihre Hände und lassen Sie es darin kurz schmelzen.
- Reiben Sie Ihre Katze sorgfältig ein und konzentrieren Sie sich besonders auf die Körperteile, die häufig von Parasiten befallen werden, also Kopf, Bauch, Rücken und Schwanz. Achten Sie darauf, nicht zu viel Kokosöl zu verwenden, besonders bei langhaarigen Katzen kann das Fell sonst struppig und verklebt werden.
- Wiederholen Sie dies mehrmals wöchentlich, im Idealfall täglich. Nach einigen Wochen sollte es ausreichen, die Katze nur zwei bis drei Mal pro Woche einzureiben.
bei Wunden
Bei einer Verletzung sollten Sie das Kokosöl direkt auf die Wunde einreiben. Sie sollten dabei vorsichtig vorgehen, damit Ihrer Katze beim Einreiben keine unnötigen Schmerzen zugefügt werden.
Als Futterzusatz
Wie auch beim Einreiben sollten Sie auch bei der inneren Anwendung von Kokosöl darauf achten, dass Ihre Katze das Öl auch verträgt. Geben Sie ihr also zunächst nur wenig Kokosöl (maximal ⅛ Teelöffel) und achten Sie auf die Reaktion des Tieres. Sollte Ihr Tier allergisch reagieren, sollten Sie die Behandlung sofort abbrechen.
Ansonsten können Sie die Dosis nach wenigen Tagen auf ungefähr ¼ Teelöffel täglich steigern. Dabei empfiehlt es sich, das Öl unter das Futter der Katzen zu mischen. Es gibt aber auch Tiere, denen der Geschmack von Kokosöl gefällt und es auch pur ablecken.
Auf jeden Fall ist zu empfehlen, vorher den Rat eines Tierarztes einzuholen.
Kokosöl für Katzen – Fazit
Kokosöl bringt nicht nur Vorteile für Menschen, auch Katzen können von dem tropischen Öl profitieren. Besonders die Wirkung der enthaltenen Laurinsäure ist dabei hervorzuheben, denn Kokosöl kann deshalb Parasiten natürlich und vergleichsweise zuverlässig vertreiben bzw. töten und Wunden antibakteriell und antimykotisch versorgen. Außerdem kann Kokosöl die Verdauung fördern und so z.B. gegen Würmer helfen und aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts Haut und Fell pflegen sowie den Nahrungsbedarf des Tieres besser stillen.
Haben Sie schon einmal versucht, Kokosöl für Ihre Katze zu nutzen? Wie waren Ihre Erfahrungen? Schreiben Sie uns doch einen Kommentar, wir würden uns freuen.
Hinweis: Die gesundheitlichen Tipps auf dieser Seite können nicht den Besuch beim Tierarzt ersetzen. Ziehen Sie bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden Ihres Hundes unbedingt Ihren Tierarzt zu Rate.
