Gesundheit

Natürliche Blutverdünner

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Viele Menschen nehmen blutverdünnende Medikamente oder Aspirin ein, um einen vorbeugenden Schutz gegen die bildung von Blutgerinnseln zu haben. Der Nachteil an solchen Medikamenten sind ihre teils beträchtlichen Nebenwirkungen.

Wenn jemand aufgrund medizinischer Erkenntnisse über erhöhte Risiken Gefäßverschlüssen und ihren dramatischen Folgen wie Thrombosen, Embolien, Herzinfarkten und Schlaganfällen auf natürliche Weise vorbeugen möchte, sollte er alle natürlichen Blutverdünner kennen. Jedem Menschen ist es vorbeugend oder anlässlich einer drohenden Gefahr möglich, durch natürliche Blutverdünner das Blut flüssig zu halten.

Dabei ist jedoch der Begriff “Blutverdünner” erst einmal erklärungsbedürftig. Er ist missverständlich, weil durch die natürlichen Blutverdünner – ebenso wie durch die blutverdünnenden Medikamente – lediglich die Blutgerinnung beeinflusst wird. Die Gerinnung wird durch mehrere Faktoren bewerkstelligt. Daher können auch vollkommen unterschiedliche Mechanismen auf die Blutgerinnung einwirken. Das Blut wird dadurch fließfähig gehalten.

Für wen sind natürliche Blutverdünner geeignet?

Viele Menschen sterben alljährlich an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Ebenso viele Menschen nehmen daher pharmazeutische Blutverdünner wie Aspirin ein, um das Risiko für einen verfrühten Tod zu senken. Als Vorbeugung gegen Herzinfarkte, Schlaganfälle, Thrombosen und Embolien wirken starke Medikamente wie Cumarine, Heparine, Aspirin oder direkte orale Antikoagulanzien. Diese Medikamente haben aber starke Nebenwirkungen.

Statt solcher Medikamente können Betroffene sich auch mit natürlichen Mitteln – zum Beispiel Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Kräutern und Gewürzen – gegen solche Risiken und Gefahren schützen. Es ist allerdings wegen der vermehrten Risiken nicht anzuraten, eigenmächtig bereits verordnete Medikamente abzusetzen, und stattdessen natürliche Gerinnungshemmer einzunehmen.

Fakt ist, dass es bei den natürlichen Gerinnungshemmern gravierende Dosierungsprobleme gibt. Dennoch können diese nach und nach – beispielsweise in Kombination miteinander – für eine Absenkung der verordneten Medikamente sorgen. In erster Linie sind die natürlichen Blutverdünner aber für Menschen geeignet, die noch keine Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen müssen.

Menschen, die die Fließeigenschaften ihres Blutes vorbeugend verbessern möchten, kommen durch die Nutzung natürlicher Blutverdünner vielleicht gar nicht in die Verlegenheit, einmal entsprechende Arzneimittel einnehmen zu müssen. Begünstigt wird das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Thrombosen durch unsere moderne Lebensweise: viel zu oft sitzend, viel zu oft bewegungsfaul und mit einer hochkalorischen Ernährung ausgestattet, die die Arterien zunehmend verkalken lässt.

Als Folgeerscheinung müssen viele Menschen in industrialisierten Ländern Blutverdünner einnehmen – beispielsweise nach leichten Schlaganfällen oder Thrombosen, bei Vorhofflimmern, peripherer Verschlusskrankheit, Herzinsuffizienz, der koronaren Herzkrankheit, nach einem Herzinfarkt oder bei einem Herzklappenfehler. Natürliche Blutverdünner reichen meist nicht. Sie können aber in Absprache mit dem behandelnden Arzt ergänzend aufgenommen werden.

Natürliche Blutverdünnung ohne Nebenwirkungen

Blutverdünnung Lebensmittel

Eine ganze Reihe von Gewürzen oder Lebensmitteln haben eine nachgewiesene blutverdünnende bzw. eine gerinnungshemmende Wirkung. Infrage kommen

  • frischer Knoblauch
  • Zimt-Extrakt oder Zimtöl
  • frischer Ingwer
  • Kurkuma
  • Goji-Beeren
  • Rotweinextrakt
  • Ginseng
  • Lycopin in passierten Tomaten
  • Beeren
  • Bromelain, ein Enzym aus der Ananas
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Nattokinase, ein Enzym aus fermentierten Sojabohnen
  • Oligomere Proanthocyanidine aus Kakao und dunkler Schokolade
  • Oligomere Proanthocyanidine aus Rotwein oder Traubenkernextrakt
  • Flavonoide aus Gemüse oder Basilikum
  • Capsaicin aus Cayennepfeffer bzw. Chilischoten
  • oder Tee aus Brennnesseln.

Zu einigen der genannten Blutverdünner sollen jetzt mehr Informationen zur Wirkungsweise geliefert werden, da diese Probleme aufwerfen kann.

Exkurs zu einigen natürlichen Blutverdünnern

Das Enzym Bromelain aus Ananas eignet sich Untersuchungen zufolge zur effektiven Behandlung einer akuten Thrombo-Phlebitis, also einer oberflächlichen Venenthrombose. Es reduziert die Neigung von Blutplättchen, zu verklumpen. Bromelain schützt außerdem das Herz und verhindert effektiv die Ausbildung von Blutgerinnseln.

Nattokinase ist ebenfalls ein Enzym, das zur Senkung der Blutgerinnung beiträgt und die Blut-Viskosität steigert. Das Enzym ist stark gerinnungshemmend und wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt. Nattokinase gilt als Nahrungsergänzung. Das Enzym darf daher nicht als Heilmittel beworben werden.

Die Dosierung von Nattokinase muss wegen der starken Wirkung exakt berechnet werden. Das Enzym darf auf keinen Fall zusammen mit pharmazeutischen Blutverdünnern zusammen genommen werden, sondern sollte immer auf ärztlichem Rat hin dosiert und verabreicht werden. Eine japanische Sojazubereitung namens Natto, die Nattokinase-haltig ist, sollte wegen des gewöhnungsbedürftigen Geschmacks und der Dosierungsprobleme nicht in Erwägung gezogen werden.

Kurkuma schreiben die Naturheilkundler zahleiche gesundheitsförderliche Wirkungen zu. Im Jahr 2014 veröffentlichten Wissenschaftler des “University of Maryland Medical Center”, was ihre Studien ergaben: Kurkuma kann Arteriosklerose vorbeugen und Blutplättchen am Verklumpen hindern. Daher könne Thrombosen und ähnlichen Verklumpungsfolgen effektiv vorgebeugt werden. Koreanische Studien bestätigen diese Erkenntnis.

Viele Mediziner empfehlen wegen der Effektivität von Kurkuma bei der Gerinnungshemmung sogar, das entsprechende Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich zwei Wochen vor geplanten Operationen abzusetzen. Vermeiden sollten die Nutzer, Kurkuma-Präparate zusammen mit blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin, Aspirin und Ähnlichen zu nehmen. Wer pharmazeutische Blutverdünner einnimmt, darf kein Kurkuma in größeren Dosen verwenden.

Frischer Ingwer ist ein aromatisches Gewürz, das dank der enthaltenen Salicylate ebenfalls viele positive Eigenschaften aufweist. Zudem gilt er als natürlicher Blutverdünner. Australische Studien ergaben, dass konzentrierte Inhaltsstoffe aus dem Ingwer das Blut effektiver als Aspirin verdünnen konnten. Es genügt aber nicht, täglich eine gewisse Menge frischen Ingwer zu verzehren. Dabei ist die Wirkung der gerinnungshemmenden Substanzen zu gering. Trotzdem kann der regelmäßige Verzehr von frischem Ingwer dazu beitragen, Gefäße und Herz zu schützen. Als natürliches Präventions-Präparat gegen Thrombosen und Ödem-Bildung im Bein kann “Zinopin” aus Ingwerextrakt und Kiefernrindenextrakt vor langen Bahn- oder Flugreisen eingenommen werden.

Zimtextrakte, konzentriertes Zimtöl oder Zimtdestillat wirken ebenfalls gerinnungshemmend. Zimt-Tee genügt jedoch nicht. Beim Zimt sind hohe Dosen erforderlich, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Gleiches gilt für das Capsaicin, das in Chilischoten oder Cayanne-Pfeffer anwesend ist. Größere Mengen Capsaicin, als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform eingenommen, können laut einer australischen Studie eine Thrombose in der Entwicklung verzögern.

Knoblauch ist bereits vielen Menschen als Blutverdünner und Gefäßschützer bekannt. Schwierig ist hier aber, die richtige Dosis zu finden, da frischer Knoblauch wirkungsvoller ist als alle Knoblauch-Präparate.

Bei den Omega-3-Fettsäuren, deren blutverdünnende Wirkung bekannt ist, sollten die Nutzer ebenfalls vorsichtig sein. Wenn sie bereits blutverdünnende Medikamente einnehmen, können Omega-3-Fettsäuren deren Wirkung verstärken. Bereits relativ niedrige Dosen Fischöl können das bewirken. Als Präventionsmaßnahme sind Omega-3-Fettsäuren aber wunderbar. Sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Vor allem die Alpha-Linolensäure zeigt hier starke Effekte. Diese kann auch aus Leinöl oder Hanföl bezogen werden.

Kakao und dunkle Schokolade mit geringem Zuckergehalt enthalten starke Wirkstoffe. Die enthaltene Substanz OPC plus die Flavonoide können die Blutgerinnungsneigung signifikant absenken. Die Oligomeren Proanthocyanidine (OPC) sind auch in Traubenkernextrakt oder Rotweinextrakt in nennenswerter Menge enthalten. Als natürlicher Blutverdünner und kraftvolles Antioxidans kann OPC die Gefäßwände schützen. Sie bleiben elastisch und dicht und frei von gefährlichen Ablagerungen. OPC ist besonders bei einer chronischen Veneninsuffizienz erfolgreich.

Warum werden natürliche Blutverdünner nicht ernst genommen?

Viele Untersuchungen haben die blutverdünnenden bzw. gerinnungshemmenden Wirkungen dieser Substanzen inzwischen bestätigt. Dennoch hat die Ärzteschaft nicht viel für Behandlungen mit natürlichen Blutverdünnern übrig. Im Gegenteil: Oftmals werden die Patienten sogar trotz der starken Nebenwirkungen bei den pharmazeutischen Blutgerinnungs-Hemmern vor den natürlichen Blutverdünnern gewarnt.

Der Hinweis, dass diese Blutverdünner schlechter zu dosieren sind, ist zwar korrekt. Doch die natürlichen Blutgerinnungs-Hemmer als Folge komplett zu verdammen, bedeutet für die Betroffenen eine unnötige Mehrbelastung. Für die allgemeine Gesundheit wäre es vorteilhafter, die teils starken Nebenwirkungen pharmazeutischer Blutverdünner zu minimieren.

Der zweite warnende Hinweis der Ärzteschaft betrifft das mangelnde Vorliegen von Studien. Deswegen bleiben natürliche Blutverdünner im Endeffekt von der Behandlung ausgeschlossen – es sei denn, ein Naturheilkundler übernähme diese. Lediglich zur Prävention finden sich die ernährungsmedizinisch nur wenig geschulten Ärzte bereit, die natürlichen Gerinnungshemmer als wirksames Therapeutikum zu akzeptieren.

Fazit

Alle natürlichen Gerinnungshemmer bzw. Blutverdünner sind gleichermaßen geeignet und in Kombination miteinander besonders effektiv. Zu präventiven Zwecken sind sie alle sehr empfehlenswert. Werden jedoch bereits blutverdünnende Pharmazeutika eingenommen, können sie Gefahren bergen und deren Wirkung erheblich verstärken.

Das birgt Gefahren, zum Beispiel die von inneren Blutungen. Daher sollten Betroffene, die pharmazeutische Blutgerinnungs-Hemmer einnehmen, niemals eigenmächtig solche natürlichen Blutverdünner zusätzlich einnehmen.

Natürliche Blutverdünner

About Icko Gjorgoski

Hallo Ich bin Icko und Ich bin Professor an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik, Ss. Cyril and Methodius University in Skopje, Mazedonien seit 36 Jahren. Ich habe Physiologie und Immunologie gelehrt. Meine Forschung liegt im Bereich der Immunologie, mit einem Schwerpunkt auf den Molekulare Immunologie. Ich habe mehr als 100 wissenschaftliche Arbeiten verfasst oder mitverfasst. Ich hoffe, Ihnen gefällt mein Blog. Für Informationen zu den Themen stehe ich Ihnen gerne unter [email protected] zur Verfügung.

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